Mit­ar­bei­ter­bin­dung durch Empower­ment

November 21, 2024

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Wie du als Füh­rungs­kraft eine starke Unter­neh­mens­kul­tur schaffst

In einer Zeit, in der qua­li­fi­zier­te Fach­kräf­te rar sind und die Fluk­tua­ti­on in Unter­neh­men steigt, stel­len sich viele Füh­rungs­kräf­te die Frage: Wie kann ich meine Mit­ar­bei­ten­den lang­fris­tig ans Unter­neh­men binden? Die Ant­wort liegt nicht allein in der Per­so­nal­ak­qui­se, son­dern vor allem in der Schaf­fung eines Umfel­des, in dem Men­schen nicht nur gerne arbei­ten, son­dern auch ihr Poten­zi­al ent­fal­ten können. Oder anders gesagt: Mit­ar­bei­ter­bin­dung erfor­dert eine Füh­rungs­kul­tur, die Empower­ment för­dert. Ein Wort, das viel ver­wen­det wird – doch was steckt wirk­lich dahin­ter?

Der Wandel der Füh­rungs­rol­le

Früher waren Hier­ar­chien klar defi­niert: Die Füh­rungs­kraft ent­schied, die Mit­ar­bei­ten­den führ­ten aus. In diesem Modell waren Mit­ar­bei­ten­de oft nur aus­füh­ren­de Hände – Anwei­sun­gen wurden befolgt, per­sön­li­che Ideen blie­ben meist unge­hört. Es bot wenig Raum für Eigen­in­itia­ti­ve oder Selbst­ver­ant­wor­tung. Dieses Modell hatte lange Bestand, doch in der heu­ti­gen Arbeits­welt stößt es an seine Gren­zen. Men­schen möch­ten ihre Arbeit nicht nur als Job sehen, son­dern als sinn­stif­tend erle­ben und aktiv mit­ge­stal­ten.

Die jün­ge­ren Gene­ra­tio­nen, aber auch erfah­re­ne Mit­ar­bei­ten­de, suchen nach mehr Eigen­ver­ant­wor­tung und Ein­fluss auf das Unter­neh­mens­ge­sche­hen. Das klas­si­sche Hier­ar­chie­den­ken hat aus­ge­dient; heute sind Mit­ge­stal­tung und Eigen­ver­ant­wor­tung gefragt. Füh­rung bedeu­tet daher, Mit­ar­bei­ten­de nicht nur anzu­lei­ten, son­dern auch zu ermäch­ti­gen.

Die Bedeu­tung von Sinn­haf­tig­keit und Selbst­wirk­sam­keit

Moder­ne Mit­ar­bei­ten­de möch­ten in ihrer Arbeit mehr sehen als nur einen Beruf. Sie suchen nach Sinn­haf­tig­keit und per­sön­li­cher Erfül­lung. Dies geht weit über das Erfül­len von Auf­ga­ben hinaus – Mit­ar­bei­ten­de wollen erle­ben, dass ihr Enga­ge­ment zählt und Ein­fluss hat. Füh­rungs­kräf­te, die diesen Wunsch igno­rie­ren, ris­kie­ren, ihre besten Talen­te zu ver­lie­ren, da ohne ein Gefühl der Selbst­wirk­sam­keit Frus­tra­ti­on und Demo­ti­va­ti­on ent­ste­hen.

Empower­ment bedeu­tet, den Mit­ar­bei­ten­den die Frei­heit zu geben, eigen­stän­di­ge Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, krea­tiv zu sein und eigen­ver­ant­wort­lich zu han­deln. Indem sie aktiv am Unter­neh­mens­wachs­tum teil­neh­men, gewin­nen sie nicht nur Moti­va­ti­on, son­dern auch Ver­ant­wor­tungs­ge­fühl und per­sön­li­che Iden­ti­fi­ka­ti­on mit dem Unter­neh­men.

Mit­ar­bei­ten­de als Indi­vi­du­en wahr­neh­men: Der Schlüs­sel zu lang­fris­ti­ger Bin­dung

Ein zen­tra­ler Aspekt moder­ner Füh­rung ist es, Mit­ar­bei­ten­de in ihrer Gesamt­heit zu sehen – mit eige­nen Werten, Inter­es­sen und Ideen – und sie nicht auf ihre Funk­ti­on oder Posi­ti­on im Unter­neh­men redu­zie­ren. Dieser ganz­heit­li­che Ansatz för­dert eine Unter­neh­mens­kul­tur, in der sich Mit­ar­bei­ten­de voll­um­fäng­lich ent­fal­ten können. Sie erken­nen, dass ihre Rolle mehr umfasst als bloßes Arbei­ten – sie gestal­ten aktiv mit und sehen ihre Arbeit als wert­vol­len Bei­trag.

Um diese Iden­ti­fi­ka­ti­on zu stär­ken, ist es wich­tig, regel­mä­ßi­ge Gesprä­che über per­sön­li­che Ziele und Ent­wick­lungs­wün­sche zu führen. Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­te wie Fort­bil­dun­gen und neue Auf­ga­ben för­dern das Enga­ge­ment und signa­li­sie­ren Wert­schät­zung. Beson­ders für lang­jäh­ri­ge Mit­ar­bei­ten­de, die ihre Rolle bereits gut beherr­schen, bietet dieser Ansatz eine Per­spek­ti­ve für Wei­ter­ent­wick­lung und ver­hin­dert so, dass diese Talen­te das Unter­neh­men ver­las­sen, weil sie sich „aus­ge­lernt“ fühlen.

Auto­no­mie und Ver­trau­en als Moti­va­to­ren: Was es bedeu­tet, echte Ent­schei­dungs­frei­heit zu geben

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Faktor für die Mit­ar­bei­ter­bin­dung ist die Auto­no­mie. Men­schen ent­fal­ten ihr Poten­zi­al am besten, wenn sie das Gefühl haben, selbst­be­stimmt han­deln zu können. Auto­no­mie bedeu­tet jedoch nicht, dass Füh­rungs­kräf­te die Kon­trol­le ver­lie­ren, son­dern dass sie klare Rah­men­be­din­gun­gen setzen und den Mit­ar­bei­ten­den inner­halb dieses Rah­mens die Frei­heit zur Gestal­tung lassen. Dies schafft Ver­trau­en und zeigt, dass ihre Fähig­kei­ten und Urteils­ver­mö­gen wert­ge­schätzt werden.

Ein Bei­spiel ist das ergeb­nis­ori­en­tier­te Arbei­ten: Die Ziele sind klar defi­niert, doch der Weg dort­hin bleibt dem Team über­las­sen. Diese Frei­heit zur Gestal­tung stei­gert das Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein und das Ver­trau­en in die eige­nen Fähig­kei­ten – beides zen­tra­le Bau­stei­ne für eine nach­hal­ti­ge Bin­dung an das Unter­neh­men. Beson­ders die jün­ge­ren Gene­ra­tio­nen legen großen Wert auf Auto­no­mie und Ent­schei­dungs­frei­heit, aber auch erfah­re­ne Mit­ar­bei­ten­de, die bereits einige Jahre im Unter­neh­men sind, schät­zen es, wenn sie ihre Arbeit eigen­ver­ant­wort­lich gestal­ten können.

Mit­ge­stal­ten statt Aus­füh­ren: Mit­ar­bei­ten­de als wert­vol­le Part­ner ein­bin­den

Die Ein­bin­dung der Mit­ar­bei­ten­den in Ent­schei­dungs­pro­zes­se ist ein wei­te­res Ele­ment erfolg­rei­cher Füh­rung. Anstatt Ent­schei­dun­gen „von oben“ vor­zu­ge­ben, soll­ten Füh­rungs­kräf­te ihre Teams regel­mä­ßig nach ihrer Mei­nung fragen. Beson­ders bei Pro­jek­ten, die den Tätig­keits­be­reich der Mit­ar­bei­ten­den betref­fen, kann dies äußerst moti­vie­rend wirken. Auch wenn die finale Ent­schei­dung bei der Füh­rungs­kraft liegt, fühlen sich die Mit­ar­bei­ten­den gehört und wert­ge­schätzt. Dieses Gefühl der Teil­ha­be stärkt das Zuge­hö­rig­keits­ge­fühl und die Iden­ti­fi­ka­ti­on mit dem Unter­neh­men.

Zum Abschluss möchte ich noch einen Blick auf einen Aspekt werfen, der in den Dis­kus­sio­nen rund um den Fach­kräf­te­man­gel oft zu kurz kommt: die Qua­li­tät des Arbeits­um­fel­des.

Ein posi­ti­ves Arbeits­um­feld als Fun­da­ment für Mit­ar­bei­ter­bin­dung

Oft liegt der Schlüs­sel zur Bin­dung von Mit­ar­bei­ten­den weni­ger in der Suche nach neuen Talen­ten, son­dern in der Frage, ob das Arbeits­um­feld attrak­tiv genug ist, um die bestehen­den Mit­ar­bei­ten­den zu halten. Ein hoch­wer­ti­ges Arbeits­um­feld geht weit über ergo­no­mi­sche Arbeits­plät­ze oder funk­tio­na­le Büros hinaus. Es beinhal­tet eine Kultur des gegen­sei­ti­gen Ver­trau­ens, der Wert­schät­zung und des Respekts – Grund­wer­te, die ent­schei­dend sind, um Mit­ar­bei­ten­de lang­fris­tig ans Unter­neh­men zu binden.

Eine gesun­de Unter­neh­mens­kul­tur schafft die Basis dafür, dass sich Mit­ar­bei­ten­de gese­hen, gehört und ein­ge­bun­den fühlen. Indem Unter­neh­men in ein posi­ti­ves Arbeits­um­feld inves­tie­ren, schaf­fen sie eine Umge­bung, die nicht nur Mit­ar­bei­ter­bin­dung för­dert, son­dern auch eine natür­li­che Stra­te­gie gegen den Fach­kräf­te­man­gel dar­stellt.

Fazit: Eine Unter­neh­mens­kul­tur, die Mit­ar­bei­ten­de stärkt

Statt stän­dig neue Talen­te zu suchen, liegt der Schlüs­sel zur Mit­ar­bei­ter­bin­dung oft darin, die Men­schen, die bereits im Unter­neh­men sind, stär­ker ein­zu­bin­den und ihnen das Gefühl zu geben, ein wert­vol­ler Teil des Unter­neh­mens zu sein. Eine Kultur, die Eigen­ver­ant­wor­tung, Empa­thie und Wert­schät­zung för­dert, bildet das Fun­da­ment für eine moti­vier­te und enga­gier­te Beleg­schaft. Wenn Mit­ar­bei­ten­de sich ent­fal­ten und gestal­ten können, sehen sie ihre Arbeit als erfül­lend und sind eher bereit, lang­fris­tig zu blei­ben. Durch den Aufbau eines hoch­wer­ti­gen Arbeits­um­fel­des und die För­de­rung von Auto­no­mie und Mit­ge­stal­tung gewin­nen Unter­neh­men nicht nur loyale Mit­ar­bei­ten­de, son­dern auch eine leis­tungs­fä­hi­ges und enga­gier­tes Team, das aktiv zum Erfolg bei­trägt

Christian Koudela

Entscheidungsnavigator, Autor, Berater & Trainer

Ich will echte Veränderungen ermöglichen und Unternehmen zu einem Ort machen, an dem Wertschätzung für die Leistungen und Kompetenzen aller Beteiligten zum Alltag gehört. An dem die Arbeit Freude und Sinn stiftet – ein arbeitswerter Ort ist. Und nicht nur ein Rettungsanker sein, mit dem du dich immer wieder von einer herausfordernden Entscheidung zur nächsten hangelst.

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