7 Prin­zi­pi­en der Über­zeu­gung – Unity

April 1, 2025

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Teil 3 der Mini­se­rie: Unity

Wie du ein echtes „Wir-Gefühl“ in deinem Team schaffst

Warum fühlen sich manche Men­schen tief mit ihrer Arbeit ver­bun­den, wäh­rend andere nur Dienst nach Vor­schrift machen? Liegt es an der Per­sön­lich­keit – oder spie­len ganz andere Fak­to­ren eine Rolle?

Tat­säch­lich ist es oft nicht die indi­vi­du­el­le Ein­stel­lung, son­dern das Gefühl der Zuge­hö­rig­keit, das den Unter­schied macht. Wenn Men­schen sich als Teil von etwas Grö­ße­rem sehen, sind sie enga­gier­ter, über­neh­men Ver­ant­wor­tung und blei­ben lang­fris­tig. Genau darum geht es in dieser Folge: Unity – dem drit­ten Prin­zip von Dr. Robert Cial­di­ni, das wir als Teil der mini­se­rie heute genau­er betrach­ten.

Men­schen enga­gie­ren sich am stärks­ten, wenn sie sich als Teil von etwas Grö­ße­rem fühlen – wenn sie nicht nur Mit­ar­bei­ten­de, son­dern Mit­ge­stal­ten­de sind. Dieses Gefühl der Zusam­men­ge­hö­rig­keit schafft Ver­bun­den­heit, treibt Eigen­ver­ant­wor­tung voran und sorgt für lang­fris­ti­ge Moti­va­ti­on. Ein star­kes Gemein­schafts­ge­fühl macht Teams wider­stands­fä­hi­ger und för­dert Zusam­men­ar­beit auf einer tie­fe­ren Ebene.

Doch wie lässt sich dieses Wir-Gefühl gezielt auf­bau­en? Wie schaffst du als Füh­rungs­kraft eine Kultur, in der Zuge­hö­rig­keit nicht nur ein Schlag­wort ist, son­dern gelebt wird? Und wie gelingt das, ohne in leere Phra­sen oder ober­fläch­li­che Team­buil­ding-Maß­nah­men abzu­drif­ten?

In diesem Arti­kel erfährst du, welche psy­cho­lo­gi­schen Mecha­nis­men hinter diesem Prin­zip von Dr. Cial­di­ni ste­cken und welche kon­kre­ten Hebel du nutzen kannst, um es gezielt in deinem Team zu stär­ken.

Unity als Erfolgs­fak­tor: Warum ein star­kes Wir-Gefühl Unter­neh­men nach vorne bringt

Unity nach Cial­di­ni beschreibt das tiefe Gefühl der Zuge­hö­rig­keit zu einer Gruppe, das Men­schen emo­tio­nal ver­bin­det und ihr Ver­hal­ten beein­flusst. Es geht über Sym­pa­thie oder gemein­sa­me Inter­es­sen hinaus – es ent­steht, wenn sich Men­schen mit einer gemein­sa­men Iden­ti­tät ver­bun­den fühlen und sich als Mit­ge­stal­ten­de eines grö­ße­ren Ganzen sehen. Die posi­ti­ven Aus­wir­kun­gen sind enorm:

  • Teams, die sich als Ein­heit ver­ste­hen, arbei­ten effi­zi­en­ter und blei­ben lang­fris­tig zusam­men.
  • Mit­ar­bei­ten­de, die sich mit ihrer Orga­ni­sa­ti­on ver­bun­den fühlen, sind moti­vier­ter und loya­ler.
  • Wer sich als Teil einer Mis­si­on begreift, geht über die eigene Stel­len­be­schrei­bung hinaus und über­nimmt Ver­ant­wor­tung.

Dieses Phä­no­men zeigt sich nicht nur in Unter­neh­men, son­dern auch dort, wo Team­geist ent­schei­dend ist: im Sport, in sozia­len Bewe­gun­gen und in ehren­amt­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen.

Laut Dr. Robert Cial­di­ni ist das Bedürf­nis nach Zuge­hö­rig­keit tief in unse­rer mensch­li­chen Natur ver­an­kert. In der Evo­lu­ti­on war es für unser Über­le­ben ent­schei­dend, Teil einer Gruppe zu sein. Wer aus­ge­schlos­sen wurde, hatte gerin­ge­re Über­le­bens­chan­cen – dieses Prin­zip wirkt bis heute in unse­rem sozia­len Ver­hal­ten nach. Je stär­ker wir uns mit einer Gruppe ver­bun­den fühlen, desto eher enga­gie­ren wir uns für deren Erfolg.

Doch wie kannst du als Füh­rungs­kraft dieses Wir-Gefühl gezielt för­dern, ohne dass es in blin­den Grup­pen­zwang oder reines Sym­bol­den­ken abglei­tet?

Vom „Ich“ zum „Wir“ – So stärkst du dein Team

Es gibt vier zen­tra­le Hebel, mit denen du Unity stär­ken kannst:

1. Gemein­sa­me Vision, gemein­sa­mer Erfolg

Men­schen folgen nicht nur Füh­rungs­kräf­ten – sie folgen Ideen. Eine starke Vision gibt Ori­en­tie­rung und zieht Men­schen an, die ähn­li­che Werte teilen. Unter­neh­men wie Pata­go­nia oder Tesla haben es geschafft, nicht nur Mit­ar­bei­ten­de zu gewin­nen, son­dern Men­schen für eine Bewe­gung zu begeis­tern. Sie arbei­ten nicht ein­fach nur für ein Unter­neh­men – sie setzen sich für ein gemein­sa­mes Ziel ein.

Frage dich: Welche Werte stehen in deinem Unter­neh­men wirk­lich im Mit­tel­punkt? Und werden sie aktiv gelebt – oder sind sie nur schöne Worte auf der Web­sei­te?

2. Warum starke Teams gemein­sa­me Erleb­nis­se brau­chen

Ein star­kes Wir-Gefühl ent­steht nicht durch eine Fir­men­vi­si­on an der Wand, son­dern durch gemein­sa­me Erfah­run­gen im Alltag. Regel­mä­ßi­ge Aus­tausch­for­ma­te, Team-Mee­tings oder sogar kleine Ritua­le können das Zuge­hö­rig­keits­ge­fühl enorm stär­ken.

Bei­spiel: Google hat mit seinen „Thank God It’s Friday“-Meetings (TGIF) eine Kultur eta­bliert, in der regel­mä­ßig alle Mit­ar­bei­ten­den zusam­men­kom­men, um Updates zu teilen und Fragen zu stel­len. Das stärkt die Ver­bin­dung und sorgt für Trans­pa­renz.

Auch klei­ne­re Ritua­le, wie ein wöchent­li­cher Check-in oder ein gemein­sa­mes Früh­stück, können viel bewir­ken – ent­schei­dend ist, dass sie sich echt anfüh­len.

3. Die Macht der Worte – Wie Spra­che Zuge­hö­rig­keit schafft

Spra­che beein­flusst, wie wir uns fühlen und wie wir uns selbst sehen. Füh­rungs­kräf­te können Unity gezielt för­dern, indem sie bewusst die rich­ti­ge Spra­che ver­wen­den.

Der Unter­schied zwi­schen „Ich habe ent­schie­den, dass wir X tun“ und „Wir haben gemein­sam ent­schie­den, dass X der rich­ti­ge Schritt ist“ mag klein erschei­nen – doch er ist ent­schei­dend. Der erste Satz ver­stärkt eine Top-down-Dyna­mik, wäh­rend der zweite Zuge­hö­rig­keit und Mit­be­stim­mung signa­li­siert.

Manche Unter­neh­men erset­zen das Wort „Mit­ar­bei­ter“ durch Begrif­fe wie „Team­mit­glied“ oder „Part­ner“. Warum? Weil Spra­che unsere Iden­ti­tät formt. Wer sich als „Mit­ar­bei­ter“ sieht, fühlt sich womög­lich als Teil eines Sys­tems. Wer als „Team­mit­glied“ ange­spro­chen wird, spürt eher, dass er aktiv zum Erfolg bei­trägt.

Tipp für die Praxis: Achte im nächs­ten Mee­ting oder Arbeits­all­tag bewusst darauf, welche Worte du wählst. För­dern sie Zusam­men­halt – oder ver­stär­ken sie unge­wollt eine Hier­ar­chie?

4. Mit­ge­stal­ten statt abni­cken: Warum Teil­ha­be Teams stärkt

Wirk­li­che Zuge­hö­rig­keit ent­steht, wenn Men­schen nicht nur Teil einer Gruppe sind, son­dern diese aktiv mit­ge­stal­ten können. Das bedeu­tet: Ent­schei­dun­gen nicht nur vor­ge­ben, son­dern Teams in den Pro­zess ein­bin­den.

Bei­spiel: Statt eine neue Unter­neh­mens­stra­te­gie hinter ver­schlos­se­nen Türen zu ent­wi­ckeln, kannst du Work­shops, Brain­stor­mings oder Feed­back­run­den nutzen, um dein Team aktiv ein­zu­be­zie­hen. Wer an einer Ent­schei­dung betei­ligt ist, fühlt sich mit­ver­ant­wort­lich und steht stär­ker dahin­ter.

Je mehr Co-Krea­ti­on mög­lich ist, desto stär­ker wird das Wir-Gefühl. Und das muss nicht immer bei großen Stra­te­gie­ent­schei­dun­gen begin­nen – auch kleine Dinge im Alltag können Unity spür­bar ver­stär­ken.

Fazit: Zuge­hö­rig­keit ist kein Zufall – und was du als Füh­rungs­kraft dafür tun kannst

Wenn Men­schen sich wirk­lich als Teil einer gemein­sa­men Iden­ti­tät fühlen, setzen sie sich mit Herz­blut ein, über­neh­men Ver­ant­wor­tung und denken über ihre eigene Rolle hinaus. Doch Unity ent­steht nicht von allei­ne – sie muss aktiv geför­dert werden.

Eine starke Füh­rungs­kraft schafft die rich­ti­gen Rah­men­be­din­gun­gen, um dieses Wir-Gefühl zu stär­ken: durch geleb­te Werte, gemein­sa­me Erleb­nis­se, bewuss­te Spra­che und echte Mit­ge­stal­tung.

Impuls: Spürst du in deinem Team ein echtes Wir-Gefühl? Oder fühlt es sich manch­mal eher wie eine Gruppe ein­zel­ner Mit­ar­bei­ten­der an? Welche Maß­nah­men kannst du gezielt ein­set­zen, um dieses Gefühl der Zusam­men­ge­hö­rig­keit zu stär­ken?

Im nächs­ten Arti­kel geht es um das fünfte Prin­zip: Social Proof – Warum wir tun, was andere tun, und wie du dieses Prin­zip in der Füh­rung nutzen kannst.

Christian Koudela

Entscheidungsnavigator, Autor, Berater & Trainer

Ich will echte Veränderungen ermöglichen und Unternehmen zu einem Ort machen, an dem Wertschätzung für die Leistungen und Kompetenzen aller Beteiligten zum Alltag gehört. An dem die Arbeit Freude und Sinn stiftet – ein arbeitswerter Ort ist. Und nicht nur ein Rettungsanker sein, mit dem du dich immer wieder von einer herausfordernden Entscheidung zur nächsten hangelst.

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