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Vom Zufall zum Erfolg – Die 4 Kriterien für gute Entscheidungen
Im beruflichen Alltag und im Privatleben stehen wir ständig vor der Herausforderung, gute Entscheidungen zu treffen. Doch was macht eine Entscheidung wirklich „gut“? Oft bewerten wir den Erfolg einer Entscheidung nur anhand ihrer Ergebnisse. Aber um fundierte Entscheidungen zu treffen, müssen wir andere Faktoren berücksichtigen. In diesem Artikel beleuchte ich vier wesentliche Kriterien, die du kennen solltest, um bessere Entscheidungen zu treffen.
Gute Entscheidungen sind mehr als nur ein Glückstreffer
Bevor wir tiefer in die Thematik eintauchen, möchte ich kurz mit dir teilen, was mich zu diesem Artikel inspiriert hat.
Letzte Woche traf ich einen alten Freund, der vor Freude strahlte. Neugierig fragte ich ihn, was los sei. Seine Antwort war überraschend einfach: Er hatte am Vorabend im Casino eine beträchtliche Summe Geld gewonnen. Gegen Ende des Abends setzte er seine letzten 50 Euro beim Roulette auf eine einzelne Zahl und – ta-da – die Zahl kam tatsächlich! Sein Einsatz vervielfältigte sich.
Natürlich ein großer Glückstreffer. Doch was mich wirklich zum Nachdenken brachte, war seine Aussage: „Das war eine richtig gute Entscheidung.“
War es das wirklich? Sicher, das Ergebnis war fantastisch, aber war die Entscheidung an sich auch gut? Rational betrachtet, muss ich sagen: Nein.
Deskriptive Entscheidungstheorie statt retrospektive Betrachtung
Viele von uns bewerten Entscheidungen genauso: anhand der erzielten Ergebnisse. Wenn die Ergebnisse schlecht sind und nicht unseren Erwartungen entsprechen, neigen wir dazu, die Entscheidung als schlecht zu beurteilen. Hingegen sehen wir Entscheidungen als gut an, wenn die Ergebnisse unseren Wünschen entsprechen. Doch die alleinige Fokussierung auf das Ergebnis ist trügerisch.
Die Qualität einer Entscheidung lässt sich nur zum Zeitpunkt der Entscheidung selbst beurteilen, nicht im Nachhinein. Nach der Entscheidung können viele neue Informationen hinzukommen, die unsere Einschätzung beeinflussen. Um die Güte einer Entscheidung richtig zu bewerten, müssen wir uns auf den Moment konzentrieren, in dem die Entscheidung getroffen wird.
Doch wenn wir die Entscheidung nicht am Ergebnis messen können, woran dann? Hier bietet die Entscheidungstheorie wertvolle Erkenntnisse. Es gibt zwei Hauptansätze: die deskriptive und die präskriptive Entscheidungstheorie.
Die deskriptive Entscheidungstheorie, aus der Psychologie stammend, beschreibt, wie Entscheidungen tatsächlich getroffen werden. Sie beleuchtet, welche Faktoren eine Rolle spielen und welche Einflüsse es gibt. Dieser Ansatz liefert wertvolle Einblicke in unser Entscheidungsverhalten.
Die präskriptive Entscheidungstheorie hingegen, die aus Mathematik, Logik, Statistik und Wahrscheinlichkeitsrechnung kommt, zielt darauf ab, optimale Entscheidungen vorherzusagen. Sie definiert klare Kriterien, die du unbedingt kennen und beachten solltest. Lass uns diese Erfolgsfaktoren daher etwas genauer betrachten.
Die 4 grundlegenden Elemente für gute Entscheidungen
Zukunftsorientierung
Was es bedeutet:
Entscheidungen sollten ausschließlich auf zukünftige Ergebnisse fokussiert sein. Es ist wichtig, die Vergangenheit und bereits getätigte Investitionen außer Acht zu lassen, da diese nicht mehr rückgängig gemacht werden können.
Beispiel:
Stell dir vor, du hast für eine Kinovorstellung bezahlt, die dir nicht gefällt. Anstatt den Abend mit einem schlechten Film zu verbringen, solltest du die Entscheidung treffen, die verbleibende Zeit sinnvoller zu nutzen. Das bereits ausgegebene Geld sollte deine zukünftige Entscheidung nicht beeinflussen.
Wie du es umsetzt:
Berücksichtige bei deinen Entscheidungen nur die zukünftigen Konsequenzen. Wenn du in eine neue Strategie oder ein neues Projekt investierst, frage dich: Wie wird sich diese Entscheidung in der Zukunft auswirken? Lasse vergangene Investitionen und Entscheidungen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können, nicht deine gegenwärtigen Entscheidungen beeinflussen.
Transitivität
Was es bedeutet:
Transitivität besagt, dass eine konsistente Präferenzordnung vorhanden sein muss. Wenn du Option A gegenüber Option B bevorzugst und Option B gegenüber Option C, dann muss auch A gegenüber C bevorzugt werden.
Beispiel:
Wenn du zwischen drei Stellenangeboten wählst und Firma A ein höheres Gehalt bietet als Firma B und Firma B ein höheres Gehalt als Firma C, sollte deine Entscheidung Firma A über Firma C bevorzugen.
Wie du es umsetzt:
Stelle sicher, dass deine Präferenzen logisch und konsistent sind. Wenn du eine klare Rangordnung zwischen den Optionen hast, sollte diese in allen Bereichen gleich bleiben. Überprüfe regelmäßig, ob deine Präferenzen konsistent sind, und passe deine Entscheidungen entsprechend an.
Invarianz
Was es bedeutet:
Invarianz bedeutet, dass deine Präferenzen nicht von der Art und Weise abhängig sein sollten, wie Optionen dargestellt oder beschrieben werden. Die Darstellung der Optionen sollte deine Entscheidung nicht beeinflussen.
Beispiel:
Wenn zwei Stellenangebote gleichwertig sind, sollte es keinen Unterschied machen, ob eine Firma ihre Bonuszahlungen in Prozent oder in absoluten Beträgen angibt. Deine Entscheidung sollte sich ausschließlich auf die tatsächlichen Inhalte und nicht auf die Art der Präsentation stützen.
Wie du es umsetzt:
Achte darauf, dass die Art und Weise, wie Informationen präsentiert werden, keinen Einfluss auf deine Entscheidung hat. Beurteile alle Optionen nach den gleichen Kriterien, unabhängig davon, wie sie dargestellt oder beschrieben werden.
Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen
Was es bedeutet:
Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen besagt, dass Optionen, die nicht mehr relevant sind, keine Rolle bei der Entscheidungsfindung spielen sollten.
Beispiel:
Wenn du dich zwischen zwei Stellenangeboten entscheiden musst und ein früheres Angebot mit einer anderen Art von Benefits nicht mehr aktuell ist, sollte dieses Angebot deine Entscheidung nicht beeinflussen.
Wie du es umsetzt:
Konzentriere dich ausschließlich auf die relevanten Optionen und lasse alle irrelevanten Alternativen außen vor. Fokussiere dich nur auf die Aspekte, die direkt deine Entscheidung betreffen.
Zusammenfassung & Fazit
Die vier Kriterien für gute Entscheidungen – Zukunftsorientierung, Transitivität, Invarianz und Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen – helfen dir dabei, fundierte und rationale Entscheidungen zu treffen. Während wir alle menschlich sind und nicht immer perfekt entscheiden können, bietet die Beachtung dieser Kriterien eine solide Grundlage für bessere Entscheidungen.
Denke also daran, dass eine gute Entscheidung nicht nur am Ergebnis gemessen werden sollte. Es ist wichtig, die Entscheidungsfindung zum Zeitpunkt der Entscheidung zu bewerten und sicherzustellen, dass du die genannten Kriterien erfüllst. So kannst du sicherstellen, dass deine Entscheidungen nicht nur im Nachhinein gut aussehen, sondern von Anfang an gut durchdacht sind.