Die Kunst der Ent­schei­dungs­fin­dung in einer sich wan­deln­den Welt

April 9, 2024

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Im Gespräch mit Chris­toph Schmie­din­ger

In einer Welt, die sich kon­ti­nu­ier­lich wan­delt und in der Unter­neh­men einem stän­di­gen Tanz mit Markt­ver­än­de­run­gen und Kun­den­be­dürf­nis­sen gegen­über­ste­hen, wird das rich­ti­ge Ent­schei­den zu einer wahren Kunst­form. In der neu­es­ten Folge des “Ent­schei­dungs­na­vi­ga­tor” Pod­casts hatte ich das Ver­gnü­gen, mit Chris­toph Schmie­din­ger zu spre­chen – einem Exper­ten in der agilen Pro­dukt- und Sys­tem­ent­wick­lung. Wir haben tief­grün­dig über die Kunst der Ent­schei­dungs­fin­dung und die Bedeu­tung von Agi­li­tät in Unter­neh­men dis­ku­tiert.

Doch bevor wir uns tiefer in die Mate­rie bege­ben, möchte ich kurz Chris­toph Schmie­din­ger vor­stel­len. Mit über 15 Jahren Erfah­rung in der agilen Ent­wick­lung von Pro­duk­ten und Sys­te­men bringt Chris­toph eine Fülle von Ein­sich­ten und Fach­kennt­nis­sen mit. Seit mehr als einem Jahr­zehnt ist er in einem Bera­tungs­un­ter­neh­men tätig, das sich auf agile Metho­den und deren Anwen­dung in Pro­dukt­ent­wick­lun­gen und Orga­ni­sa­tio­nen spe­zia­li­siert hat. Seine Exper­ti­se liegt ins­be­son­de­re in den Berei­chen Busi­ness Agi­li­ty, agile Trans­for­ma­tio­nen und ska­lier­ten Pro­jek­ten, vor allem in Bran­chen, die stark vom Wandel betrof­fen sind, wie die Auto­mo­bil­in­dus­trie.

Dieser Arti­kel greift bedeut­sa­me Ein­sich­ten aus dem Gespräch mit Chris­toph Schmie­din­ger auf. Wir spre­chen u.a. über den Ein­fluss des Gene­ra­tio­nen­wech­sel und den aktu­el­len Trend hin zur Dezen­tra­li­sie­rung von Ent­schei­dun­gen. Auch Aspek­te wie Intui­ti­on vs. Ana­ly­se und die Not­wen­dig­keit trans­pa­ren­ter Ent­schei­dungs­pro­zes­se stehen im Fokus unse­res Gesprächs.

Qua­li­tät von Ent­schei­dun­gen: Weit­sicht und Anpas­sungs­fä­hig­keit

Die Frage nach einer guten Ent­schei­dung beglei­tet uns in unse­rem täg­li­chen Leben, sei es privat oder beruf­lich. Doch was macht eigent­lich eine gute Ent­schei­dung aus? Diese Frage habe ich auch an Chris­toph gestellt.

Chris­toph bringt einen span­nen­den Punkt zur Spra­che: Die Qua­li­tät einer Ent­schei­dung bemisst sich nicht nur am Ergeb­nis, son­dern auch am ange­mes­se­nen Auf­wand, der dafür inves­tiert wird. Es geht darum, den rich­ti­gen Maß­stab für den Auf­wand zu setzen, der einer Ent­schei­dung gerecht wird. Zu oft ver­lie­ren sich Men­schen in end­lo­sen Gedan­ken über unwich­ti­ge Details, wäh­rend die eigent­li­chen Ent­schei­dun­gen ver­nach­läs­sigt werden. Daher zeich­net sich eine gute Ent­schei­dung nicht nur durch das Ergeb­nis aus, son­dern auch durch den Pro­zess, der zu diesem Ergeb­nis führt.

Ein wei­te­rer wich­ti­ger Aspekt, den Chris­toph anspricht, ist die Anpas­sungs­fä­hig­keit von Ent­schei­dun­gen ange­sichts von Unsi­cher­heit und stän­di­gem Wandel. Beson­ders in beruf­li­chen Kon­tex­ten, in denen Unsi­cher­heit und Kom­ple­xi­tät herr­schen, ist es ent­schei­dend, fle­xi­bel zu blei­ben und Ent­schei­dun­gen gege­be­nen­falls anzu­pas­sen. Hier kommt die Idee der Agi­li­tät ins Spiel – die Fähig­keit, sich schnell an ver­än­der­te Umstän­de anzu­pas­sen und gege­be­nen­falls den Kurs zu kor­ri­gie­ren.

Eine klare Vision und Stra­te­gie sind eben­falls uner­läss­lich für gute Ent­schei­dun­gen. Wäh­rend Fle­xi­bi­li­tät wich­tig ist, muss den­noch ein klarer Hori­zont vor­han­den sein, ein Ziel, auf das hin­ge­ar­bei­tet wird. Ent­schei­dun­gen soll­ten nicht ziel­los sein oder sich stän­dig ändern, son­dern darauf abzie­len, dem lang­fris­ti­gen Ziel näher zu kommen.

Eine aus­ge­wo­ge­ne Her­an­ge­hens­wei­se ist also essen­ti­ell für gute Ent­schei­dun­gen. Letzt­end­lich liegt die Qua­li­tät einer Ent­schei­dung nicht nur im Ergeb­nis, son­dern auch im Weg dort­hin.

Agi­li­tät in der Ent­schei­dungs­fin­dung: Fle­xi­bi­li­tät als Schlüs­sel zum Erfolg

Agile Unter­neh­men stehen vor der Her­aus­for­de­rung, dyna­mi­sche Ele­men­te in ihre Ent­schei­dungs­pro­zes­se zu inte­grie­ren. Kurze Inno­va­ti­ons­zy­klen und die Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on von Teams erfor­dern eine adap­ti­ve Her­an­ge­hens­wei­se. Hier­bei steht nicht die Ein­ma­lig­keit und End­gül­tig­keit einer Ent­schei­dung im Vor­der­grund, son­dern ihre Fle­xi­bi­li­tät und Anpas­sungs­fä­hig­keit an Ver­än­de­run­gen sowie ihre Offen­heit für Lern­pro­zes­se.

Ent­schei­dun­gen müssen in agilen Unter­neh­men eng mit dem Markt­ge­sche­hen abge­stimmt und regel­mä­ßig über­prüft werden. Dies erfor­dert eine gewis­se Fle­xi­bi­li­tät, die tra­di­tio­nel­le Ent­schei­dungs­struk­tu­ren oft nicht bieten können.

Dieser Para­dig­men­wech­sel bedeu­tet, dass Ent­schei­dun­gen nicht mehr aus­schließ­lich von Füh­rungs­kräf­ten getrof­fen werden, son­dern von denen, die am nächs­ten am Pro­dukt oder Kunden sind. Füh­rungs­kräf­te fun­gie­ren zuneh­mend als Men­to­ren, die Teams dabei unter­stüt­zen, kluge Ent­schei­dun­gen zu tref­fen und Raum für eigen­stän­di­ges Han­deln schaf­fen.

Das bringt uns auch schon zum nächs­ten Punkt.

Gene­ra­tio­nen­wech­sel und die Evo­lu­ti­on von Ent­schei­dungs­be­fug­nis­sen

Mit dem Ein­tritt neuer Gene­ra­tio­nen wie der Gene­ra­ti­on Y und Z in den Arbeits­markt voll­zieht sich ein bedeu­ten­der Wandel in der Füh­rungs­kul­tur. Diese Gene­ra­tio­nen, geprägt von einem Über­fluss an Infor­ma­tio­nen, brin­gen neue Erwar­tun­gen und Her­an­ge­hens­wei­sen an Füh­rungs­rol­len mit sich. Vor diesem Hin­ter­grund gewinnt die Agi­li­tät noch mehr an Bedeu­tung, da sie neue Füh­rungs­kom­pe­ten­zen und eine Kultur der Mit­ge­stal­tung erfor­dert.

In diesem Kon­text müssen Füh­rungs­kräf­te bereit sein, einen Teil ihrer Ent­schei­dungs­be­fug­nis­se abzu­ge­ben und darauf zu ver­trau­en, dass ihre Teams gute Ent­schei­dun­gen tref­fen können.

Die Rolle agiler Ansät­ze bei der Dele­ga­ti­on von Ent­schei­dungs­be­fug­nis­sen

Agile Ansät­ze ermög­li­chen es Orga­ni­sa­tio­nen, sich von star­ren, hier­ar­chisch gepräg­ten Struk­tu­ren zu lösen und statt­des­sen Teams zu ermäch­ti­gen. Durch die Dele­ga­ti­on von Ver­ant­wor­tung und Kom­pe­tenz erhal­ten Teams die Mög­lich­keit, Ent­schei­dun­gen eigen­stän­dig zu tref­fen und umzu­set­zen.

Ein zen­tra­ler Grund­satz agilen Arbei­tens besteht darin, Teams so zu gestal­ten, dass sie pro­ak­tiv und selbst­stän­dig Her­aus­for­de­run­gen bewäl­ti­gen können. Mit­hil­fe von Tools wie kon­sul­ta­ti­ven Ein­zel­ent­schei­dun­gen und Kon­sens­ent­schei­dun­gen werden Teams befä­higt, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men und Ent­schei­dun­gen effi­zi­ent zu tref­fen. Diese Trans­for­ma­ti­on trägt nicht nur zur Stei­ge­rung der Eigen­stän­dig­keit, Moti­va­ti­on und Zufrie­den­heit der Mit­ar­bei­ter bei, son­dern stärkt auch die Inno­va­ti­ons­kraft des gesam­ten Unter­neh­mens.

Kom­ple­xi­tät erfor­dert Dele­ga­ti­on – Trend zur Dezen­tra­li­sie­rung von Ent­schei­dun­gen

Chris­toph betont, dass diese Ver­än­de­run­gen nicht nur bran­chen­spe­zi­fisch sind. Wäh­rend einige Bran­chen stär­ker von tech­no­lo­gi­schen Ver­än­de­run­gen betrof­fen sind als andere, ist der Trend zu dezen­tra­li­sier­ten Ent­schei­dun­gen und mehr Ent­schei­dungs­frei­heit für Mit­ar­bei­ter in vielen Unter­neh­men zu beob­ach­ten. Die Kom­ple­xi­tät der Welt und die Not­wen­dig­keit, sich tech­no­lo­gisch wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, zwin­gen Unter­neh­men dazu, fle­xi­bler und agiler zu werden.

Ins­ge­samt zeigt sich also ein deut­li­cher Wandel in der Art und Weise, wie Ent­schei­dun­gen getrof­fen werden, sowohl in Bezug auf Unter­neh­mens­grö­ße als auch auf Bran­chen. Unter­neh­men erken­nen zuneh­mend die Bedeu­tung von Auto­no­mie und Ent­schei­dungs­frei­heit für ihre Mit­ar­bei­ter und passen ihre Ent­schei­dungs­struk­tu­ren ent­spre­chend an. Dieser Wandel ist ein Zei­chen für die Anpas­sungs­fä­hig­keit und Inno­va­ti­ons­be­reit­schaft moder­ner Orga­ni­sa­tio­nen in einer sich stän­dig ver­än­dern­den Welt.

Die Rolle Intui­ti­on in der Ent­schei­dungs­fin­dung

Ein Schlüs­sel­fak­tor bei der Ent­schei­dungs­fin­dung ist laut Chris­toph die Balan­ce zwi­schen Too­ling und Intui­ti­on. Wäh­rend Tools den Pro­zess erleich­tern können, ist eine offene und trans­pa­ren­te Orga­ni­sa­ti­ons­kul­tur uner­läss­lich, um eine Umge­bung zu schaf­fen, in der Intui­ti­on und Ver­trau­en eine bedeu­ten­de Rolle spie­len können.

Beson­ders in High-Stakes-Umge­bun­gen kann die Berück­sich­ti­gung von Intui­ti­on ent­schei­dend sein – selbst in Zeiten, in denen daten­ge­stütz­te Ent­schei­dun­gen domi­nie­ren. Mensch­li­che Intui­ti­on, gestützt auf jah­re­lan­ge Erfah­rung und Fach­wis­sen, ist oft schnel­ler und treff­si­che­rer als lang­wie­ri­ge Ana­ly­sen. Es ist daher wich­tig, diese “Soft Skills” in Orga­ni­sa­tio­nen zu stär­ken und zu för­dern.

Ein Plä­doy­er für Trans­pa­renz, Mut und eine Feh­ler­kul­tur

Zum Abschluss des Arti­kels möchte ich noch­mal die Bedeu­tung einer dezen­tra­len Ent­schei­dungs­fin­dung her­vor­he­ben, die durch Mut, Trans­pa­renz und schritt­wei­se Ver­än­de­run­gen geprägt ist.

Der Aspekt der Trans­pa­renz ist ent­schei­dend, um Ver­trau­en auf­zu­bau­en und sicher­zu­stel­len, dass alle im Unter­neh­men wissen, in welche Rich­tung wir gehen. Durch das Teilen von Infor­ma­tio­nen können Hin­der­nis­se früh­zei­tig erkannt und ver­mie­den werden.

Mut spielt eben­falls eine zen­tra­le Rolle. Mut, Ent­schei­dun­gen zu tref­fen und gleich­zei­tig Ver­ant­wor­tung an die Teams zu dele­gie­ren. Es erfor­dert Mut, sich von tra­di­tio­nel­len hier­ar­chi­schen Struk­tu­ren zu lösen und Raum für eine offene und trans­pa­ren­te Kultur zu schaf­fen.

Kleine Schrit­te sind der Schlüs­sel zum Erfolg. Anstatt große Ver­än­de­run­gen auf einmal anzu­stre­ben, soll­ten wir uns darauf kon­zen­trie­ren, jeden Tag ein wenig besser zu werden. Diese ite­ra­ti­ve Her­an­ge­hens­wei­se ermög­licht es uns, aus Feh­lern zu lernen und kon­ti­nu­ier­lich zu ver­bes­sern. Anstatt bei Fehl­ent­schei­dun­gen sofort auf einen Mit­ar­bei­ter­wech­sel zu setzen, emp­fiehlt Chris­toph einen Lern­pro­zess, der es ermög­licht, Muster zu erken­nen und zukünf­ti­ge Ent­schei­dun­gen zu ver­bes­sern.

Die Kunst der Ent­schei­dungs­fin­dung – Ein Fazit

In einer Welt, die stän­dig im Wandel ist, ist es uner­läss­lich, dass wir uns bewe­gen und uns anpas­sen. Durch die Ver­bin­dung agiler Prak­ti­ken mit einem Ver­trau­en in die Intui­ti­on kann eine Brücke geschla­gen werden, um in einer sich stän­dig ver­än­dern­den Welt erfolg­reich zu sein.

Indem wir mutige Ent­schei­dun­gen tref­fen, trans­pa­rent kom­mu­ni­zie­ren und kleine Schrit­te unter­neh­men, können wir die Zukunft gemein­sam gestal­ten.

Ich möchte mich an dieser Stelle bei Chris­toph Schmie­din­ger für das inspi­rie­ren­de Inter­view bedan­ken und für die Ein­bli­cke, die er uns gege­ben hat. Für alle, die noch mehr erfah­ren möch­ten, emp­feh­le ich auf jeden Fall Epi­so­de 36 des “Ent­schei­dungs­na­vi­ga­tor” Pod­cast.

Christian Koudela

Entscheidungsnavigator, Autor, Berater & Trainer

Ich will echte Veränderungen ermöglichen und Unternehmen zu einem Ort machen, an dem Wertschätzung für die Leistungen und Kompetenzen aller Beteiligten zum Alltag gehört. An dem die Arbeit Freude und Sinn stiftet – ein arbeitswerter Ort ist. Und nicht nur ein Rettungsanker sein, mit dem du dich immer wieder von einer herausfordernden Entscheidung zur nächsten hangelst.

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