Entscheidungskultur in Unternehmen

Mai 16, 2023

Shownotes

ENTSCHEIDUNGSKULTUR IN UNTERNEHMEN

Es gibt unzählige Tools und Methoden die dabei helfen, gute Entscheidungen zu treffen. Brauchen wir dann überhaupt so etwas wie eine Entscheidungskultur?

Ich sage JA! Und noch viel mehr: Nicht die Methoden, sondern die Menschen und die Kultur sind entscheidend. Für eine agile und handlungsfähige Organisation braucht es proaktive und schnelle Entscheidungen. Entscheidungen, die am Puls der Zeit sind und sich am aktuellen Geschehen und den Kunden orientieren.

Das ist aber nicht möglich, wenn sämtliche Entscheidungen erst mehrere Chefetagen durchlaufen müssen. Ein Prozess, der auch durch keine Gewichtungsmatrix beschleunigt wird. Viel eher müssen Entscheidungen da getroffen werden, wo die Kompetenz liegt: bei den Mitarbeitenden. Mit einer wertschätzenden und eigenverantwortlichen Entscheidungskultur werden Führungskräfte entlastet und gleichzeitig Teams und Mitarbeitende gestärkt.

Das Ergebnis sind schnellere Lösungen und bessere Entscheidungen.

WAS MACHT EINE GUTE ENTSCHEIDUNGSKULTUR AUS?

Unsicherheit ist ein fester Bestandteil von Entscheidungen. Denn nur wo es Unsicherheit gibt, kann überhaupt entschieden werden. Gleichzeitig verspüren wir Menschen einen starken Drang nach Sicherheit. Um dementsprechend auch unter Unsicherheit gute Entscheidungen treffen zu können, braucht es neben der Verlagerung von Entscheidungskompetenzen, eine Reihe an wesentlichen Werten, die zu einer guten Entscheidungskultur in Unternehmen beitragen.

  • Vertrauen: Meint das Vertrauen in sich selbst sowie in Kolleg:innen, das Team und beratende Expert:innen, um gemeinsam gute Entscheidungen zu treffen – auch unter Unsicherheit.
  • Intuition: Die reine Berücksichtigung von rationalen Fakten und Zahlen aus Exceltabellen ist vor allem bei komplexen Entscheidungen unter Unsicherheit wenig hilfreich. Viel eher sollten wir lernen, auf unsere Emotionen und unser Bauchgefühl zu hören. Unsere Intuition dient als wichtiger Wegweiser und sendet uns noch weit vor unserem Bewusstsein körperliche Signale, welche Richtung gut für uns ist und welche nicht. In weiterer Folge bedeutet das in Teams nicht nur auf die Expertise meiner Kolleg:innen zu vertrauen, sondern auch auf deren Intuition. Hat jemand ein mulmiges Gefühl in Bezug auf eine Entscheidung, lohnt es sich definitiv nochmals einen Blick darauf zu werfen, denn unsere Intuition ist ein verlässliches Werkzeug.
  • Mut: Gute Entscheidungen entstehen oft aus mutigen Handlungen heraus. Haben wir den Mut, trotz Zahlen und Fakten auf unser Bauchgefühl zu hören und Warnhinweise ernst zu nehmen? Habe ich den Mut auf mein Gefühl zu vertrauen und Angst haben zu müssen, dass ich dafür Ärger bekomme?

Wie du siehst, stehen diese 3 Werte in enger Verbindung zueinander und funktionieren nur im Zusammenspiel zu 100%. Daher ist es wichtig, dass sie bereits von der Führungsebene heraus gelebt und vermittelt werden. Nur so kann eine nachhaltige und agile Entscheidungskultur geschaffen werden.

Die richtigen Werkzeuge haben zwar auch ihre Berechtigung und liefern häufig mehr Sicherheit, allerdings werden sie erst dann wirksam, wenn die richtige Kultur gutes Entscheiden ermöglicht.

UND WAS IST MIT FEHLERN?

In vielen Organisationen können wir immer noch eine destruktive Fehlerkultur beobachte. Dabei dreht sich alles um die Kernfrage: „Wer hat’s verbockt?“

Ein derartige Umgang mit Fehlern hat zur Folge, dass Mitarbeiter:innen sich rechtfertigen müssen und Angst vor erneuten „Fehltritten“ haben. Ein Ergebnis, dass allerdings keine besseren Entscheidungen hervorbringt. Viel mehr entstehen durch Angst nur noch mehr Fehler und weitere Rechtfertigungen. Denn Vertrauen, Intuition und Mut haben keinen Platz in einem von Angst dominierten Entscheidungs-Mindset.

Im Sinne von guten Entscheidungen empfiehlt sich daher eine konstruktive Fehlerkultur. Dabei liegt der Fokus auf der Frage: „Was lehrt uns dieser Fehler?“

Anstatt eine verantwortliche Person zu benennen, wird nachhaltig Verantwortung übernommen. Das bedeutet, dass weder Angst noch Furcht im Mittelpunkt der Verantwortung stehen. Viel eher geht es darum, daraus zu lernen, entsprechende Handlungen einzuleiten und einen Fortschritt zu schaffen. Alles mit dem Ziel, dass dieser Fehler nicht noch einmal passiert.

FAZIT

Am Ende des Tages gibt zwar keine Patentlösung für gute Entscheidungen, aber starre und einseitige Systeme sind es definitiv nicht. Vielmehr ist es ein System, dass dort ansetzt, wo du es brauchst – im Rahmen einer flexiblen und wendigen Entscheidungskultur. Dabei spielen vor allem Werte wie Vertrauen, Intuition und Mut eine wesentliche Rolle. Sie ermöglichen bessere und schnellere Lösungen sowie eine konstruktive Fehlerkultur in Organisationen.

Christian Koudela

Entscheidungsnavigator, Autor, Berater & Trainer

Ich will echte Veränderungen ermöglichen und Unternehmen zu einem Ort machen, an dem Wertschätzung für die Leistungen und Kompetenzen aller Beteiligten zum Alltag gehört. An dem die Arbeit Freude und Sinn stiftet – ein arbeitswerter Ort ist. Und nicht nur ein Rettungsanker sein, mit dem du dich immer wieder von einer herausfordernden Entscheidung zur nächsten hangelst.

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