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Die Zukunft ist ungewiss
Stell dir vor du findest eine magische Kristallkugel die dir zeigt wie dein restliches Leben ablaufen wird. Würdest du sie nutzen? Möchtest du wissen, was noch alles passieren wird?
Bei dieser Frage spalten sich die Meinungen. Die einen lassen sich gerne überraschen und lieben das Ungewisse, während die anderen am liebsten jeden Funken Unsicherheit aus ihrem Leben verbannen wollen – sie haben einfach gerne alles im Griff. Aber ist das überhaupt möglich?
Leider nein, denn Zukunft ist IMMER unsicher! Nur die Vergangenheit können wir mit Sicherheit beschreiben. Und so ist es auch kein Wunder, dass Entscheidungen fast immer mit ein wenig Unsicherheit einhergehen. Sie beziehen sich stets auf zukünftige Entwicklungen.
Genau genommen sollten wir dafür aber sogar dankbar sein. Denn wäre alles sicher und bestimmt, gäbe es nichts zu entscheiden und wir hätten nicht diese Freiheit. Die Freiheit selbst zu gestalten wie unsere Zukunft aussehen soll. Von dieser Warte aus betrachtet, klingt Unsicherheit doch gar nicht so schlecht oder?
Warum wir Unsicherheit meiden
Dennoch können wir in vielen Organisationen beobachten, mit welcher Hingabe Führungskräfte Unsicherheit meiden und damit Entscheidungen blockieren. Warum das so ist, lässt sich aus zweierlei Hinsicht erklären:
- Vor mehreren tausend Jahren hat die Welt noch ganz anders ausgesehen. Damals war die Welt und unser Umfeld noch nicht so sicher wie heute. Dementsprechend hat unser Körper gelernt Signale zu entwickeln, um auf potenzielle Gefahren zu reagieren. Sobald wir uns in einer unbekannten Situation befunden haben (z.B. ein merkwürdiges Geräusch, dass bisher noch nie zu hören war) wurde dieser Mechanismus aktiviert und hat dem Menschen vermittelt, dass er in Gefahr ist. Ein Mechanismus, der also unser Überleben gesichert hat und auch heute noch tief in uns verankert ist.
- Aus psychologischer Sicht lässt sich die Vermeidung von Unsicherheit zudem mit der Verlustaversion erklären. Das meint eigentlich nichts anderes, als dass wir wahnsinnig große Angst vor Verlusten haben. Und dabei müssen diese gar nicht real sein. Selbst potenziell mögliche Verluste lösen in uns Unbehagen aus.
Das wollen wir so gut es geht vermeiden, weshalb die meisten Menschen dazu tendieren auf Sicherheit zu spielen. Sie konzentrieren sich also lieber auf den Status Quo. Denn der ist sicher und gewohnt und stellt somit keine Gefahr für uns dar. Doch genau dieses Verhalten hat zur Folge, dass wir Sätze wie „aber das haben wir immer so gemacht“ hören. Und wie wir wissen, ist das ein Satz, der vor allem eines bewirkt: Stillstand.
Wie du am besten mit Unsicherheit umgehst
Eine stillstehende, quasi gelähmte, Organisation ist allerdings keine handlungsfähige und vor allem keine erfolgreiche Organisation. Dementsprechend müssen wir lernen mit Unsicherheit umzugehen und diese entgegen unseres Urinstinktes als Chance sehen. Als Chance, die uns die Möglichkeit gibt zu entscheiden und damit ein selbstbestimmtes Leben zu gestalten.
- Erkenne Unsicherheit als Chance. Übe dich darin negative Gedankenmuster abzulegen und erkenne Unsicherheit als etwas Positives an.
- Unsicherheit klingt oftmals sehr vage und wenig greifbar. Versuche deshalb Unsicherheit in Risiko umzuwandeln. Das lässt sich vergleichsweise gut beschreiben und beispielsweise auch in Zahlen benennen. Sprich, wieder ein Stück weit mehr Sicherheit.
- Lerne deinem Urteils- und Entscheidungsvermögen zu vertrauen. Je öfter du selbst unter Unsicherheit gute Entscheidungen triffst, desto mehr Selbstvertrauen erhältst du. Gleichermaßen funktioniert das auch in Teams. Wenn du Entscheidungen an dein Team delegierst, können auch sie mehr Vertrauen entwickeln und ihre Kompetenzen weiterentwickeln.
- Zudem kann es hilfreich sein, wenn du in unsicheren Situationen vermehrt Teamentscheidungen forcierst. Und damit ist nicht gemein, dass du dich aus der Verantwortung ziehen sollst. Vielmehr geht es darum verschiedenste Sichtweisen und Meinungen einzuholen, um eine möglichst vollständige Entscheidungsgrundlage zu erhalten.
- Freunde dich mit dem Gedanken an, dass Fehlentscheidungen passieren könne und erkenne auch das als Chance an
Fazit
Unsicherheit beschreibt alles was ungewohnt und nicht determiniert ist – also auch unsere Zukunft. Dementsprechend sind auch Entscheidungen aller Art stets mit Unsicherheit verknüpft. Ein Gefühl, dem wir Menschen nur ungerne ausgesetzt sind. Wäre jedoch alles sicher, gäbe es für uns keinen Grund mehr zu entscheiden. Sprich, es gäbe keine Möglichkeit selbst zu wählen und das eigene Leben selbstbestimmt zu gestalten. Genau genommen bringt Unsicherheit also sehr viel Freiheit und Möglichkeiten mit sich.
Dennoch meiden die meisten Mitarbeiter:innen und Führungskräfte Unsicherheit. Zum einen, weil in Unsicherheit oft mögliche Verluste sehen und zum anderen, weil es schlichtweg als Urinstinkt in uns verankert ist. Als Folge zeigt sich meist ein Verharren in der aktuellen Situation und darüber hinaus totaler Stillstand. Wenn du das vermeiden möchtest, übe dir darin Unsicherheit als Chance zu erkennen. Beschreibe sie als ein greifbares Risiko, lerne deinem Urteilsvermögen zu vertrauen und akzeptiere, dass auch Fehlentscheidungen eintreten können. Zudem kannst du Teamentscheidungen nutzen, um mehr Sicherheit zu bekommen.
Zitat
„Es ist besser unvollkommene Entscheidungen durchzuführen, als beständig nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen die es niemals geben wird“ (Charles de Gaulle)