Wel­cher Ent­scheid­er­typ bist du?

Mai 21, 2023

Show­no­tes

Wel­cher Ent­schei­dungs­typ bist du? Wie du als Maxi­mi­zer oder Satis­fi­cer bes­se­re Ent­schei­dun­gen triffst

Stell dir vor, du sitzt in einem Restau­rant und der Kell­ner fragt, was du bestel­len möch­test. Wie gehst du vor? Über­fliegst du die Karte schnell und wählst das erste Gericht, das dir zusagt, oder ver­bringst du viel Zeit damit, jede Option gründ­lich zu prüfen, um sicher­zu­ge­hen, dass du die beste Wahl triffst? Deine Ant­wort kann dir viel über deinen Ent­schei­dungs­typ ver­ra­ten – ob du ein Maxi­mi­zer oder ein Satis­fi­cer bist. In diesem Arti­kel erfährst du, wie diese Ent­schei­dungs­ty­pen deine Ent­schei­dungs­fin­dung beein­flus­sen und wie du dieses Wissen nutzen kannst, um deine Ent­schei­dungs­pro­zes­se zu ver­bes­sern.

Maxi­mi­zer und Satis­fi­cer: Zwei ver­schie­de­ne Ent­schei­dungs­ty­pen

In der Ent­schei­dungs­fin­dung haben wir alle indi­vi­du­el­le Prä­fe­ren­zen, die maß­geb­lich beein­flus­sen, wie wir Ent­schei­dun­gen tref­fen. Diese Prä­fe­ren­zen ent­ste­hen oft durch unsere Erzie­hung, Bil­dung und kul­tu­rel­le Hin­ter­grün­de und bestim­men, wie wir Infor­ma­tio­nen ver­ar­bei­ten und bewer­ten. Im Fol­gen­den werfen wir einen detail­lier­ten Blick auf zwei wesent­li­che Ent­schei­dungs­ty­pen: den Maxi­mi­zer und den Satis­fi­cer. Jeder dieser Typen ver­folgt einen ein­zig­ar­ti­gen Ansatz bei der Ent­schei­dungs­fin­dung, der sich in unter­schied­li­chen Stilen und Ergeb­nis­sen nie­der­schlägt. Viel­leicht fragst du dich gerade schon, zu wel­cher Kate­go­rie du gehörst. Lass uns daher einmal unter die Lupe nehmen, wie sich diese beiden Typen unter­schei­den und welche cha­rak­te­ris­ti­schen Merk­ma­le sie kenn­zeich­nen.

Der Maxi­mi­zer

Maxi­mi­zer stre­ben uner­müd­lich danach, die best­mög­li­che Ent­schei­dung zu tref­fen. Sie sind bereit, erheb­li­che Zeit und Ener­gie in die Recher­che zu inves­tie­ren, um sicher­zu­stel­len, dass sie alle ver­füg­ba­ren Optio­nen sorg­fäl­tig abwä­gen und keine poten­zi­ell bes­se­re Mög­lich­keit über­se­hen. Dieser Ansatz führt häufig zu vielen offe­nen Brow­ser-Tabs, detail­lier­ten Excel-Listen und einer Viel­zahl von Test­be­rich­ten.

Typi­sche Eigen­schaf­ten von Maxi­mi­zers:

  • Gründ­li­che Ana­ly­se: Sie stre­ben nach Per­fek­ti­on und sind bereit, gründ­li­che Ana­ly­sen durch­zu­füh­ren, um sicher­zu­stel­len, dass jede mög­li­che Option unter­sucht und alle rele­van­ten Infor­ma­tio­nen berück­sich­tigt werden – was wie­der­um zu fun­dier­ten Ent­schei­dun­gen führt.
  • Detail­ori­en­tiert­heit: Maxi­mi­zer sind in der Lage, tief in die Details zu gehen und Fein­hei­ten zu erken­nen. Diese Sorg­falt führt dazu, dass ihre Ent­schei­dun­gen gut durch­dacht und umfas­send abge­wo­gen sind, wodurch die Wahr­schein­lich­keit von Feh­lern und unvor­her­ge­se­he­nen Pro­ble­men ver­rin­gert wird.
  • Hohe Ansprü­che: Maxi­mi­zer haben oft hohe Erwar­tun­gen an sich selbst und andere. Sie setzen Maß­stä­be für Exzel­lenz und sind uner­müd­lich auf der Suche nach der opti­ma­len Lösung.
  • Inno­va­ti­ons­be­reit­schaft: Durch die umfas­sen­de Recher­che und das Abwä­gen vieler Optio­nen sind Maxi­mi­zer oft offen für neue Ideen und inno­va­ti­ve Lösun­gen. Sie sind bereit, unkon­ven­tio­nel­le Wege zu gehen, um die beste Ent­schei­dung zu tref­fen, was zu krea­ti­ven und effek­ti­ven Ergeb­nis­sen führen kann.

Her­aus­for­de­run­gen für Maxi­mi­zer:

Maxi­mi­zer können zur „Para­ly­se durch Ana­ly­se“ neigen. Die inten­si­ve Recher­che und Ana­ly­se kann erheb­li­che Zeit in Anspruch nehmen und zu Ver­zö­ge­run­gen bei der Ent­schei­dungs­fin­dung führen. Dies kann dazu führen, dass sie letzt­lich gar keine Ent­schei­dung tref­fen oder sich später unsi­cher fühlen. Auch der Drang nach Per­fek­ti­on und die Angst, eine bes­se­re Option zu über­se­hen, können zu erheb­li­chem Stress und Über­for­de­rung führen.

Der Satis­fi­cer

Im Gegen­satz zu Maxi­mi­zern suchen Satis­fi­cer nicht nach der per­fek­ten Lösung, son­dern wählen die erste Option aus, die ihre grund­le­gen­den Anfor­de­run­gen erfüllt. Diese Ent­schei­dungs­trä­ger sind prag­ma­tisch und bevor­zu­gen eine schnel­le Ent­schei­dungs­fin­dung, indem sie sich auf die Erfül­lung wesent­li­cher Kri­te­ri­en kon­zen­trie­ren und Kom­pro­mis­se akzep­tie­ren.

Typi­sche Eigen­schaf­ten von Satis­fi­cern:

  • Prag­ma­tis­mus: Satis­fi­cer tref­fen rasch Ent­schei­dun­gen, wenn eine Option die not­wen­di­gen Kri­te­ri­en erfüllt. Sie legen Wert darauf, effi­zi­ent zu han­deln und sich nicht in end­lo­sen Über­le­gun­gen zu ver­lie­ren.
  • Ener­gie und Tole­ranz für Unge­wiss­heit: Satis­fi­cer sind oft dyna­misch und haben eine hohe Tole­ranz gegen­über Unge­wiss­heit. Da sie weni­ger Zeit mit der Ana­ly­se ver­brin­gen, sind sie besser in der Lage, schnell Ent­schei­dun­gen zu tref­fen und dabei Unsi­cher­hei­ten zu akzep­tie­ren.
  • Fle­xi­bi­li­tät: Sie sind bereit, Kom­pro­mis­se ein­zu­ge­hen und sich mit einer guten, aber nicht per­fek­ten Lösung zufrie­den zu geben. Dies ermög­licht ihnen, effi­zi­en­ter zu han­deln und die Ent­schei­dung nicht unnö­tig hin­aus­zu­zö­gern.

Her­aus­for­de­run­gen für Satis­fi­cer:

Die schnel­le Ent­schei­dungs­fin­dung kann dazu führen, dass Satis­fi­cer wich­ti­ge Details und poten­zi­el­le Nach­tei­le – und somit eine bes­se­re Option – über­se­hen, die eine gründ­li­che­re Ana­ly­se offen­ba­ren könnte.

Tipps für Maxi­mi­zer und Satis­fi­cer

Egal, ob du ein Maxi­mi­zer bist, der stets nach der per­fek­ten Ent­schei­dung strebt, oder ein Satis­fi­cer, der schnell zu zufrie­den­stel­len­den Ergeb­nis­sen kommt – die fol­gen­den Tipps können dir helfen, deine Ent­schei­dungs­fin­dung zu ver­bes­sern und noch effek­ti­ver zu gestal­ten.

Tipps für Maxi­mi­zer:

  1. Nutze Tools und Apps: Es gibt zahl­rei­che Anwen­dun­gen, die dir helfen können, deine Recher­che und Ana­ly­se zu struk­tu­rie­ren. Tools wie eine Ent­schei­dungs­ma­trix oder Pro­jekt­ma­nage­ment-Soft­ware können dir helfen, Infor­ma­tio­nen besser zu orga­ni­sie­ren und zu visua­li­sie­ren.
  2. Setze Zeit­li­mits: Bestim­me im Voraus, wie viel Zeit du für die Recher­che und Ana­ly­se auf­wen­den möch­test. Ein fest­ge­leg­tes Zeit­li­mit kann ver­hin­dern, dass du dich in der „Para­ly­se durch Ana­ly­se“ ver­irrst und hilft dir, schnel­ler zu einer Ent­schei­dung zu kommen.
  3. Fokus­sie­re dich auf die wich­tigs­ten Kri­te­ri­en: Lege im Vor­feld fest, welche Kri­te­ri­en für deine Ent­schei­dung am wich­tigs­ten sind. Kon­zen­trie­re dich bei der Recher­che auf diese Schlüs­sel­be­rei­che und ver­mei­de es, dich in Details zu ver­lie­ren, die nur wenig zur Ent­schei­dung bei­tra­gen.
  4. Akzep­tie­re die Unvoll­kom­men­heit: Es ist wich­tig, auch mal eine „gute“ Ent­schei­dung zu akzep­tie­ren, statt auf die „per­fek­te“ Lösung zu warten. Per­fek­ti­on ist oft uner­reich­bar, und das Stre­ben danach kann den Ent­schei­dungs­pro­zess unnö­tig ver­län­gern.

Tipps für Satis­fi­cer

  1. Suche aktiv nach Alter­na­ti­ven: Auch wenn du schnell eine zufrie­den­stel­len­de Option fin­dest, kann es sinn­voll sein, bewusst nach wei­te­ren Alter­na­ti­ven zu suchen. Dies kann dir helfen, mög­li­che bes­se­re Optio­nen zu ent­de­cken und deine Ent­schei­dung zu ver­fei­nern.
  2. Hol dir zusätz­li­che Mei­nun­gen ein: Der Aus­tausch mit ande­ren Per­so­nen kann dir neue Per­spek­ti­ven bieten und dir helfen, die Qua­li­tät deiner Ent­schei­dung zu erhö­hen. Unter­schied­li­che Sicht­wei­sen können dir helfen, mög­li­che Schwä­chen in deiner ersten Wahl zu erken­nen.
  3. Arbei­te an deiner Ent­schei­dungs­fin­dung: Auch wenn du schnell ent­schei­dest, kann es hilf­reich sein, deine Ent­schei­dungs­pro­zes­se zu reflek­tie­ren und kon­ti­nu­ier­lich zu ver­bes­sern. Ana­ly­sie­re ver­gan­ge­ne Ent­schei­dun­gen, um daraus zu lernen und deine Fähig­kei­ten wei­ter­zu­ent­wi­ckeln.

Ent­schei­dungs­ty­pen und ihre Bedeu­tung für Füh­rungs­kräf­te

Für Füh­rungs­kräf­te und Ent­schei­dungs­trä­ger ist es hilf­reich, die eige­nen Prä­fe­ren­zen im Ent­schei­dungs­pro­zess zu kennen. Wenn du weißt, ob du eher ein Maxi­mi­zer oder ein Satis­fi­cer bist, kannst du gezielt an deinen Ent­schei­dungs­fä­hig­kei­ten arbei­ten und dich besser auf unter­schied­li­che Situa­tio­nen ein­stel­len.

Hier sind ein paar Impul­se, wie du das Wissen über die Ent­schei­dungs­ty­pen für deine eigene Ent­wick­lung, als auch in dein Team inte­grie­ren kannst.

In der Zusam­men­ar­beit im Team:

  • Erken­ne die Ent­schei­dungs­ty­pen deines Teams: Vor allem bei der Ent­schei­dungs­fin­dung in Teams kann die Infor­ma­ti­on über die ver­schie­de­nen Typen ein echter Geheim­tipp sein. Es hilft dir besser zu ver­ste­hen, auf wel­cher Basis andere denken und han­deln. So lässt sich die Zusam­men­ar­beit nach­hal­tig ver­bes­sern, Kon­flik­te können ver­mie­den und die Kom­mu­ni­ka­ti­on effi­zi­en­ter gestal­tet werden.
  • Diver­si­tät nutzen: Die Mischung aus Maxi­mi­zers und Satis­fi­cern kann die Qua­li­tät des Ent­schei­dungs­pro­zes­ses ver­bes­sern. Wäh­rend Maxi­mi­zer tief­ge­hen­de Ana­ly­sen lie­fern, können Satis­fi­cer schnel­le, prag­ma­ti­sche Ent­schei­dun­gen tref­fen. Nutze die unter­schied­li­chen Eigen­schaf­ten und Ent­schei­dungs­ty­pen in deinem Team.

Für deine per­sön­li­che Ent­wick­lung:

  • Stress redu­zie­ren: Wenn du dir deiner Ent­schei­dungs­prä­fe­ren­zen bewusst bist, kannst du gezielt Stra­te­gien ent­wi­ckeln, um Stress in Ent­schei­dungs­si­tua­tio­nen zu redu­zie­ren.
  • Stär­ken nutzen: Kon­zen­trie­re dich auf deine Stär­ken und ergän­ze deine Ent­schei­dungs­fä­hig­kei­ten gezielt durch solche, die dir mög­li­cher­wei­se fehlen.

Fazit

Es gibt keinen „rich­ti­gen“ oder „fal­schen“ Ent­schei­dungs­typ. Maxi­mi­zer und Satis­fi­cer sind zwei unter­schied­li­che Prä­fe­ren­zen im Ent­schei­dungs­pro­zess, und beide haben ihre eige­nen Stär­ken und Schwä­chen. Indem du deine eige­nen Prä­fe­ren­zen ver­stehst, kannst du deine Ent­schei­dungs­fä­hig­kei­ten gezielt ver­bes­sern und effek­ti­ver in ver­schie­de­nen Situa­tio­nen agie­ren.

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Christian Koudela

Entscheidungsnavigator, Autor, Berater & Trainer

Ich will echte Veränderungen ermöglichen und Unternehmen zu einem Ort machen, an dem Wertschätzung für die Leistungen und Kompetenzen aller Beteiligten zum Alltag gehört. An dem die Arbeit Freude und Sinn stiftet – ein arbeitswerter Ort ist. Und nicht nur ein Rettungsanker sein, mit dem du dich immer wieder von einer herausfordernden Entscheidung zur nächsten hangelst.

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