Wie du deine Intuition beim Entscheiden nutzt

Mai 16, 2023

Shownotes

Wie du deine Intuition beim Entscheiden nutzt

Oft wird Intuition als etwas ganz Willkürliches angesehen. Ein Bauchgefühl oder ein vager Hinweis darauf was wir mögen oder was gerade zu unserer Stimmung passt. Aber das ist ein Irrglaube!

Denn Intuition ist sogar wissenschaftlich erklärbar!

Intuition ist nichts Greifbares und Nichts was wir uns im Handumdrehen erklären können. Eine Tatsache, die sie für viele abschreckend erscheinen lässt. Und dabei ist genau das ihre Zauberkraft. Sie schafft es uns in kürzester Zeit eine Einschätzung zu komplexen Situationen zu liefern. Eine Einschätzung, die auf unseren vergangenen Erfahrungen und bereits Erlebtem basiert. Vergleichsweise würden unsere kognitiven Fähigkeiten um ein Vielfaches länger brauchen, um alle Erinnerungen auszugraben, zu bewerten und einzuschätzen.

Intuition ist also definitiv keine Willkür und kann je nach Art der Entscheidungen eine kompetente Grundlage bieten!

 Dazu eine kurze Geschichte…

…die wirklich so passiert ist. Und zwar 1950 beim Formel 1 Grand Prix von Monaco.

Die Fahrer befinden sich gerade in der zweiten Runde und Rennfahrer Juan Manuel Fangio fährt gerade aus einem Tunnel aus. Vor ihm liegt eine schöne Gerade – ideal, um Vollgas zu geben. Doch der Rennfahrer bremst.

Weshalb, das weiß er in dem Moment selber nicht. Aber die Entscheidung erweist sich als großes Glück. Denn als er um die nächste Kurve biegt, sieht er plötzlich eine Massenkarambolage. Mehrere ineinander verkeilte Autos befinden sich direkt vor ihm auf Karambolage-Kurs. Dank seiner niedrigen Geschwindigkeit schafft es Fangio allerdings noch rechtzeitig auszuweichen. Einige Fahrer, die direkt hinter ihm waren, rasen hingegen kurz darauf mit voller Wucht in die Unfallstelle.

Erst nach langem Überlegen erkannte Fangio, was ihn gewarnt hatte: Kommt ein Wagen aus dem Tunnel, blicken die Zuseher auf der Tribüne meist direkt in seine Richtung – auf die Tunnelausfahrt. Ihre hellen Gesichter prägen in diesem Augenblick das Bild der Tribünen. In dieser Runde schauten die Menschen jedoch in die andere Richtung, an das Ende der Geraden zur Unfallstelle. Somit sahen die aus dem Tunnel kommenden Rennfahrer keine hellen Gesichter, sondern nur ihre dunklen Hinterköpfe. Fangio registrierte diesen Unterschied unbewusst und erkannte es als Abweichung von einem bekannten Muster. Sein Unbewusstsein interpretierte das augenblicklich als Gefahrensignal und er drosselte sofort seine Geschwindigkeit – ohne genau zu wissen warum. Eine intuitive Handlung, die ihn vor einem schweren Unfall bewahrt hat.

Bemerkenswert ist dabei vor allem, wie schnell das Unbewusste solche Schlüsse zieht. Oft reichen eben solche winzigen Hinweise, um ein Urteil über eine Situation zu fällen.

Intuitive Techniken zum Entscheiden

Eine meiner liebsten Techniken beim Entscheiden ist der Münzwurf. Aber was macht ihn so besonders und ist das nicht eigentlich purer Zufall? …JEIN.

Wir werfen die Münze und wenn sie zum Liegen kommt, sehen wir das Ergebnis. So weit, so gut. Und bis hierhin ist natürlich auch alles reiner Zufall.

Aber darum geht es überhaupt nicht. Es geht nicht darum, welches Ergebnis die Münze zeigt. Vielmehr geht es um deine Emotionen, während du den Münzwurf ausführst.

  • Hoffst du schon während dem Werfen auf ein bestimmtes Ergebnis?
  • Freust du dich, wenn du die nach oben schauende Seite siehst?
  • Oder bist du enttäuscht?

Wir Menschen haben gerne die Kontrolle über eine Situation oder eben eine Entscheidung. Beschließen wir eine Münze zu werfen, geben wir diese Kontrolle ganz bewusst ab. Damit aktivieren wir unser Unbewusstsein und erhalten intuitiv einen Hinweis darauf, ob wir mit dem Ergebnis glücklich sind oder nicht. Probier’s doch einfach mal aus!

Aber Achtung!

Trotz diesen positiven Beispiels, ist unsere Intuition nicht unfehlbar. Unbewusste Prozesse wie diese sind nämlich anfällig für Verzerrungen und Manipulation. Daher sollten wichtige Entscheidungen mit weitreichenden Auswirkungen immer doppelt geprüft werden. Vor allem bei komplexen und weitreichenden Entscheidungen solltest du auch immer die rationale Ebene miteinbeziehen. Also wofür sprechen Zahlen, Daten und Fakten? Am Ende lohnt es sich jedoch definitiv nochmals das eigene Bauchgefühl zu befragen.

  • Wie fühle ich in Bezug auf diese Entscheidung?
  • Habe ich ein gutes Gefühl dabei?

Unser Bauchgefühlt sendet uns vor allem dann Warnsignale, wenn etwas nicht stimmt. Also sollte es sich bei dir melden: Achte darauf und wirf nochmals einen Blick auf deine Entscheidung.

Christian Koudela

Entscheidungsnavigator, Autor, Berater & Trainer

Ich will echte Veränderungen ermöglichen und Unternehmen zu einem Ort machen, an dem Wertschätzung für die Leistungen und Kompetenzen aller Beteiligten zum Alltag gehört. An dem die Arbeit Freude und Sinn stiftet – ein arbeitswerter Ort ist. Und nicht nur ein Rettungsanker sein, mit dem du dich immer wieder von einer herausfordernden Entscheidung zur nächsten hangelst.

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