4 Tipps für schnel­le Ent­schei­dun­gen

Juni 9, 2023

Show­no­tes

Ent­schei­dun­gen leicht gemacht: 4 Tipps für schnel­le Ent­schei­dun­gen und weni­ger Grü­be­lei

Schnel­le Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, kann für viele von uns eine Her­aus­for­de­rung sein—sei es im beruf­li­chen Kon­text oder im Alltag. Die Fähig­keit, zügig und den­noch bedacht zu ent­schei­den, wird oft unter­schätzt, dabei ist sie in unse­rer schnell­le­bi­gen Welt von unschätz­ba­rem Wert. Doch warum fällt es uns oft so schwer, schnell Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, und wie können wir diese Fähig­keit ver­bes­sern?

Lass uns anhand eines all­täg­li­chen Bei­spiels erkun­den, welche Fak­to­ren uns hemmen und welche Stra­te­gien dir helfen können, ent­schlos­se­ner zu han­deln.

Ein all­täg­li­ches Dilem­ma

Auf das Thema des heu­ti­gen Arti­kels bin ich gekom­men, als ich neu­lich einen Freund im Cafè getrof­fen habe. Denn was er mir beim Ankom­men erzähl­te, zeigt gut, wie selbst banale Ent­schei­dun­gen uner­war­tet zur Her­aus­for­de­rung werden können. Er ging Lebens­mit­tel ein­kau­fen und dies­mal in einem ihm unbe­kann­ten Geschäft. Man muss dazu sagen, dass er eh schon kein großer Fan von Super­märk­ten ist. Schon anfangs war er gestresst, und die unge­wohn­te Umge­bung ver­schärf­te das Pro­blem. Dort ange­kom­men, stell­te er fest, dass seine gewohn­ten Pro­duk­te nicht ver­füg­bar waren. Also begann er, sich durch das Regal zu kämp­fen, Preise und Inhalts­stof­fe zu ver­glei­chen und immer wieder zu über­le­gen, was die beste Wahl wäre. Eine Stunde später ver­ließ er den Laden mit nur fünf Arti­keln, völlig erschöpft und frus­triert.

Dieses Bei­spiel zeigt, wie selbst ein­fa­che Ent­schei­dun­gen zu Stress führen können, wenn wir zu viele Optio­nen und Kri­te­ri­en berück­sich­ti­gen. Dabei wün­schen sich viele von uns, sei es im pri­va­ten oder beruf­li­chen Kon­text, sich schnell und ein­fach ent­schei­den zu können. Zeit ist oft ein knap­pes Gut, und genau des­halb möchte ich heute dar­über spre­chen, warum es uns manch­mal so schwer fällt, zügige Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, und wie wir sowohl bei bana­len als auch bei wich­ti­gen Themen schnel­ler zu einem Ent­schluss kommen können.

Begin­nen wir mit der Frage, warum es uns über­haupt so schwer fällt, schnel­le Ent­schei­dun­gen zu tref­fen.

Warum uns schnel­le Ent­schei­dun­gen schwer­fal­len

Die Schwie­rig­keit, schnell zu ent­schei­den, hängt oft mit der Kom­ple­xi­tät der Ent­schei­dung selbst zusam­men. Wenn wir viele Optio­nen zur Aus­wahl haben, ten­die­ren wir dazu, diese detail­liert zu vergleichen—sei es bei der Wahl eines Pro­dukts im Super­markt oder bei einer wich­ti­gen beruf­li­chen Ent­schei­dung. Diese Viel­zahl an Optio­nen führt zu einer Angst, die fal­sche Wahl zu tref­fen, was uns wie­der­um lähmt. Die weit ver­brei­te­te Auf­fas­sung, dass unter vielen Optio­nen nur eine wirk­lich die beste Wahl ist, kann das Gefühl noch ver­stär­ken und den Ent­schei­dungs­pro­zess unnö­tig kom­pli­ziert machen.

Zusätz­lich spielt unser Per­sön­lich­keits­typ eine Rolle: Bist du ein „Maxi­mi­zer“, der immer die best­mög­li­che Ent­schei­dung tref­fen will? Oder ein „Satis­fi­cer“, der zufrie­den ist, wenn eine Ent­schei­dung ein­fach gut genug ist? Maxi­mi­zer neigen dazu, mehr Zeit zu inves­tie­ren, was das schnel­le Ent­schei­den erschwert.

Exter­ne Ein­flüs­se und Abhän­gig­kei­ten können das Ent­schei­dungs­ver­fah­ren eben­falls ver­lang­sa­men. Oft müssen wir uns abstim­men oder auf andere warten, bevor wir uns fest­le­gen können.

Nach­dem wir nun beleuch­tet haben, welche Fak­to­ren uns bei schnel­len Ent­schei­dun­gen hemmen können, stellt sich die Frage: Wie können wir diese Hürden über­win­den? Im nächs­ten Abschnitt möchte ich dir genau dafür ein paar simple, aber kraft­vol­le Tipps an die Hand geben.

4 Tipps für schnel­le Ent­schei­dun­gen

Schnel­le Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, kann manch­mal her­aus­for­dernd sein, beson­ders wenn du zwi­schen ver­schie­de­nen Optio­nen abwä­gen musst. Doch es gibt ein­fa­che Metho­den, die dir dabei helfen können, die Wich­tig­keit einer Ent­schei­dung besser ein­zu­schät­zen und Ent­schei­dungs­pro­zes­se zu beschleu­ni­gen.

1. Der Glücks­test: Stell dir vor, wie sich deine Ent­schei­dung in einer Woche auf dein Glück

aus­wir­ken wird. Wird es einen nen­nens­wer­ten Unter­schied in deinem Wohl­be­fin­den machen? Wenn die Ant­wort „nein“ lautet und die Aus­wir­kung mini­mal ist, gibt es keinen Grund, viel Zeit mit der Ent­schei­dung zu ver­brin­gen. Triff sie schnell und wende dich wich­ti­ge­ren Auf­ga­ben zu. Kleine Ent­schei­dun­gen, die keinen lang­fris­ti­gen Ein­fluss haben, ver­die­nen nicht unnö­tig viel Auf­merk­sam­keit.

2. Der Test der ein­zi­gen Option: Frage dich bei jeder ver­füg­ba­ren Option, ob du damit zufrie­den wärst, wenn es die ein­zi­ge Wahl wäre. Wenn du mit allen Optio­nen gut leben könn­test, dann spielt es keine große Rolle, welche du wählst. In sol­chen Fällen kannst du dich schnell ent­schei­den, da jede Wahl eine gute Lösung ist. Dieser Ansatz hilft dir, zügig und ohne unnö­ti­ge Grü­be­lei­en vor­an­zu­kom­men.

3. Der Zwei-Wege-Türen-Test: Dieser Tipp geht auf Jeff Bezos, den Grün­der von Amazon, zurück. Bezos unter­schei­det zwi­schen Ent­schei­dun­gen, die wie Ein-Weg-Türen funktionieren—also solche, bei denen es kein Zurück gibt—und Ent­schei­dun­gen, die wie Zwei-Wege-Türen sind, durch die man in beide Rich­tun­gen gehen kann. Die meis­ten Ent­schei­dun­gen, so Bezos, sind revi­dier­bar. Wenn du erkennst, dass eine Ent­schei­dung leicht rück­gän­gig gemacht oder ange­passt werden kann, kannst du sie ohne Zögern tref­fen. Die Mög­lich­keit, später nach­zu­bes­sern, nimmt den Druck aus der Ent­schei­dungs­si­tua­ti­on.

4. Die 70%-Regel für weit­rei­chen­de Ent­schei­dun­gen

Für Ent­schei­dun­gen, die weit­rei­chen­de Kon­se­quen­zen haben, emp­fiehlt Jeff Bezos eine wei­te­re Metho­de: die 70%-Regel. Die Idee dahin­ter ist, dass du nicht alle ver­füg­ba­ren Infor­ma­tio­nen brauchst, um eine gute Ent­schei­dung zu tref­fen. Statt­des­sen reicht es, etwa 70% der rele­van­ten Daten zu sam­meln. Sobald du diesen Punkt erreicht hast, soll­test du han­deln. Es ist nicht not­wen­dig, jede Klei­nig­keit zu analysieren—ein soli­des Ver­ständ­nis reicht aus, um eine fun­dier­te Ent­schei­dung zu tref­fen. Diese Regel spart dir wert­vol­le Zeit und ver­hin­dert, dass du dich in end­lo­sen Ana­ly­sen ver­lierst.

Mit diesen vier Metho­den wirst du in der Lage sein, Ent­schei­dun­gen schnel­ler und mit mehr Zuver­sicht zu tref­fen. Du lernst, welche Ent­schei­dun­gen es wert sind, mehr Zeit zu inves­tie­ren, und wann es besser ist, ein­fach zu han­deln und vor­an­zu­kom­men.

Fazit: Ent­schei­de schnel­ler, lebe besser

Zum Abschluss möchte ich ein Zitat des grie­chi­schen Dich­ters Sopho­kles teilen: „Wer schnell ent­schlos­sen ist, der strau­chelt leicht.“ Auf den ersten Blick mag das im Wider­spruch zu den Tipps stehen, die wir bespro­chen haben. Doch es unter­streicht eine wesent­li­che Erkennt­nis: Die wahre Kunst besteht darin, zu wissen, wann es klug ist, schnell zu ent­schei­den und wann es sich lohnt, inne­zu­hal­ten und die Dinge gründ­li­cher zu durch­den­ken.

Schnel­le Ent­schei­dun­gen können dir wert­vol­le Zeit und Ener­gie sparen—vor allem, wenn du sie bewusst und mit den rich­ti­gen Metho­den triffst. Es geht nicht darum, unüber­legt zu han­deln, son­dern darum, den Moment zu erken­nen, in dem eine zügige Ent­schei­dung ange­bracht ist. Die vor­ge­stell­ten Tests bieten dir hilf­rei­che Werk­zeu­ge, um diesen Balan­ce­akt zu meis­tern und deine Ent­schei­dungs­pro­zes­se zu opti­mie­ren. Für weit­rei­chen­de Ent­schei­dun­gen bietet dir die 70%-Regel eine nütz­li­che Ori­en­tie­rung. Sie erin­nert daran, dass es oft nicht not­wen­dig ist, alle Details zu kennen, um voranzukommen—manchmal reicht es, genug Infor­ma­tio­nen zu haben, um sicher den nächs­ten Schritt zu machen.

Indem du diese Tech­ni­ken anwen­dest, wirst du nicht nur effi­zi­en­ter ent­schei­den, son­dern auch mehr Zeit für die Dinge gewin­nen, die wirk­lich zählen.

Christian Koudela

Entscheidungsnavigator, Autor, Berater & Trainer

Ich will echte Veränderungen ermöglichen und Unternehmen zu einem Ort machen, an dem Wertschätzung für die Leistungen und Kompetenzen aller Beteiligten zum Alltag gehört. An dem die Arbeit Freude und Sinn stiftet – ein arbeitswerter Ort ist. Und nicht nur ein Rettungsanker sein, mit dem du dich immer wieder von einer herausfordernden Entscheidung zur nächsten hangelst.

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