Ent­schei­dun­gen – Freund oder Feind?

Juni 6, 2023

Show­no­tes

Freund oder Feind: Wie du Ent­schei­dun­gen für dich nutzen kannst

In meiner Arbeit als Bera­ter begeg­ne ich immer wieder zwei grund­le­gend unter­schied­li­chen Hal­tun­gen gegen­über Ent­schei­dun­gen: Manche Men­schen betrach­ten sie als wert­vol­le Chan­cen, wäh­rend andere ihnen eher skep­tisch oder gar feind­lich gegen­über­ste­hen. Doch was ver­birgt sich dahin­ter? Warum emp­fin­den einige Ent­schei­dun­gen als Freun­de, wäh­rend andere sie eher als Feinde sehen?

Dieser Arti­kel wird nicht nur beleuch­ten, warum diese Wahr­neh­mun­gen so unter­schied­lich sind, son­dern dir auch prak­ti­sche Tipps geben, wie du Ent­schei­dun­gen effek­tiv nutzen kannst, um sowohl im per­sön­li­chen als auch im beruf­li­chen Kon­text erfolg­reich zu sein.

Die Natur der Ent­schei­dung: Weg­wei­ser oder Laby­rinth?

Um zu ver­ste­hen, warum einige Ent­schei­dun­gen als Freun­de und andere als Feinde wahr­ge­nom­men werden, lass uns einen Blick auf ihre grund­le­gen­de Natur werfen. Ent­schei­dun­gen treten auf, wenn wir an einem Punkt stehen, an dem wir einen Weg wählen müssen. Stell dir vor, du bist auf einer Wan­de­rung und stehst vor einer Weg­ga­be­lung, die drei Rich­tun­gen bietet: nach links, nach rechts oder gera­de­aus. Wenn ein Weg­wei­ser vor­han­den ist, ist die Ent­schei­dung ein­fach – der Weg­wei­ser zeigt uns die Rich­tung und ver­rin­gert die Unsi­cher­heit auf ein Mini­mum.

Doch was pas­siert, wenn der Weg­wei­ser fehlt? Dann bist du gezwun­gen, Annah­men und Ver­mu­tun­gen anzu­stel­len, um die beste Rich­tung zu wählen. Du ori­en­tierst dich an den Him­mels­rich­tun­gen oder dem Gelän­de, in der Hoff­nung, dass deine Wahl dich zum Ziel führt. Doch auch diese Annah­men bieten keine Garan­tie für Erfolg. Manch­mal enden solche Ent­schei­dun­gen in uner­war­te­ten Umwe­gen, die neue, unge­wohn­te Wege eröff­nen. Diese Umwege können zu über­ra­schen­den Ent­de­ckun­gen und neuen Zielen führen, die die Unan­nehm­lich­kei­ten der fal­schen Ent­schei­dung wett­ma­chen.

Der wesent­li­che Unter­schied zwi­schen Ent­schei­dun­gen mit und ohne Weg­wei­ser liegt im Grad der Unsi­cher­heit. Bei einem klaren Weg­wei­ser ist die Unsi­cher­heit nahezu null. Der Weg­wei­ser weist den rich­ti­gen Pfad und mini­miert das Risiko, sich zu ver­ir­ren. Ohne Weg­wei­ser ist die Unsi­cher­heit dage­gen hoch, und du musst Annah­men tref­fen, die in der Zukunft ent­we­der bestä­tigt oder wider­legt werden. Unsi­cher­heit ist daher ein unver­meid­li­cher Bestand­teil des Ent­schei­dungs­pro­zes­ses.

Von der Unsi­cher­heit zur Hand­lungs­fä­hig­keit

Es ist wich­tig zu ver­ste­hen, dass jede Ent­schei­dung auto­ma­tisch ein gewis­ses Risiko mit sich bringt. Es ist ein unver­meid­ba­rer Bestand­teil des Ent­schei­dungs­pro­zes­ses. Ohne Risiko gäbe es keinen Grund, eine Ent­schei­dung zu tref­fen, denn wenn alles sicher und vor­her­sag­bar wäre, wäre eine Ent­schei­dung nicht not­wen­dig.

Dieser Zusam­men­hang wird oft über­se­hen. Doch der große Vor­teil, trotz der Unsi­cher­heit, Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, liegt darin, dass du ins Han­deln kommst. Die Mög­lich­keit einer Fehl­ent­schei­dung ist ein inte­gra­ler Bestand­teil der Ent­schei­dungs­fin­dung. Das Risiko zu akzep­tie­ren ist not­wen­dig, um Hand­lungs­fä­hig­keit zu erlan­gen.

Hier sind einige Tipps, wie du mit Unsi­cher­heit umge­hen kannst:

  • Akzep­tie­re das Risiko als Teil des Ent­schei­dungs­pro­zes­ses.
  • Nutze Unsi­cher­heit als Chance für Inno­va­ti­on.
  • Schaf­fe Sicher­heit durch klare Kom­mu­ni­ka­ti­on und Trans­pa­renz.

Ent­schei­dun­gen ermög­li­chen es dir, zu han­deln und Fort­schrit­te zu erzie­len, selbst wenn sie nicht immer die gewünsch­ten Ergeb­nis­se lie­fern. Oder anders gesagt: Men­schen, die in der Lage sind, Ent­schei­dun­gen zu tref­fen, trans­for­mie­ren Unsi­cher­heit in Hand­lungs­fä­hig­keit.

Ent­schei­dun­gen als Quelle von Macht und Ver­ant­wor­tung

Ent­schei­dun­gen sind nicht nur mit Risiko und Unsi­cher­heit ver­bun­den, son­dern brin­gen auch Macht und Ver­ant­wor­tung mit sich. Diese Aspek­te werden oft als Belas­tung wahr­ge­nom­men, doch gerade sie sind es, die die posi­ti­ven Eigen­schaf­ten von Ent­schei­dun­gen her­vor­he­ben. Die Mög­lich­keit, Ein­fluss zu nehmen und Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men, eröff­net dir die Chance, aktiv die Zukunft zu gestal­ten und Ver­än­de­run­gen her­bei­zu­füh­ren.

Diese Fähig­keit, Sicher­heit aus Unsi­cher­heit zu schaf­fen, ver­leiht dir Macht. In Orga­ni­sa­tio­nen wird Macht oft mit Hier­ar­chie in Ver­bin­dung gebracht, doch Macht kann auch bedeu­ten, durch trans­pa­ren­te und klare Ent­schei­dun­gen Ein­fluss zu nehmen.

Destruk­ti­ve Macht­ma­ni­fes­ta­tio­nen, wie Intrans­pa­renz und Blo­cka­den, können jedoch dazu führen, dass Unsi­cher­heit geschaf­fen wird. Es liegt an dir, wie du die Macht der Ent­schei­dung nutzt – ob du die Klar­heit und Sicher­heit schaffst, die dein Team braucht, oder ob du durch Unsi­cher­heit und Ver­zö­ge­rung das Gegen­teil bewirkst.

Die Her­aus­for­de­rung der Ent­schei­dungs­fin­dung im Unter­neh­mens­kon­text

In der Unter­neh­mens­pra­xis ist die Ent­schei­dungs­fin­dung oft kom­pli­zier­ter als bei einer Wan­de­rung. Statt klarer Weg­wei­ser gibt es oft vage Ziele und unkla­re Aus­gangs­punk­te. Diese Unsi­cher­heit kann die Ent­schei­dungs­fin­dung her­aus­for­dernd machen und zu einem Gefühl der Über­for­de­rung führen. Doch gerade in diesem Kon­text ist die Fähig­keit zur Ent­schei­dung beson­ders wert­voll. Sie ermög­licht es dir, den ersten Schritt zu machen und Bewe­gung zu initi­ie­ren.

Jede Ent­schei­dung, die du triffst, eröff­net die Mög­lich­keit für Wachs­tum und Inno­va­ti­on. Indem du den ersten Schritt machst, schaffst du Klar­heit und lenkst die Ener­gie deines Teams in eine bestimm­te Rich­tung. Still­stand und Zögern führen zu Sta­gna­ti­on, wäh­rend Ent­schei­dun­gen Chan­cen für Fort­schritt und Lernen bieten.

Die abschlie­ßen­de Frage: Wie möch­test DU Ent­schei­dun­gen begeg­nen?

Zum Abschluss bleibt die Frage: Sind Ent­schei­dun­gen nun dein Freund oder Feind? Die Ant­wort darauf liegt in deiner eige­nen Ein­stel­lung und deinem Umgang mit Ver­ant­wor­tung und Macht. Ent­schei­dun­gen können sowohl för­der­lich als auch destruk­tiv sein, abhän­gig davon, wie du sie angehst. Indem du dich für den posi­ti­ven Umgang mit Ent­schei­dun­gen ent­schei­dest, kannst du ihre Macht nutzen, um Klar­heit zu schaf­fen und dein Team erfolg­reich zu führen.

Wie Napo­le­on Hill tref­fend for­mu­lier­te: „Eine Ent­schei­dung zu tref­fen bedeu­tet, sich auf einen Weg zu kon­zen­trie­ren und alle ande­ren abzu­leh­nen.“ Nutze diese Erkennt­nis, um selbst­be­stimmt und ziel­ge­rich­tet durch dein Leben und deine beruf­li­chen Her­aus­for­de­run­gen zu gehen. Begin­ne heute, indem du eine kleine Ent­schei­dung triffst, die dir Klar­heit ver­schafft und den Weg für zukünf­ti­ge Erfol­ge ebnet.

Christian Koudela

Entscheidungsnavigator, Autor, Berater & Trainer

Ich will echte Veränderungen ermöglichen und Unternehmen zu einem Ort machen, an dem Wertschätzung für die Leistungen und Kompetenzen aller Beteiligten zum Alltag gehört. An dem die Arbeit Freude und Sinn stiftet – ein arbeitswerter Ort ist. Und nicht nur ein Rettungsanker sein, mit dem du dich immer wieder von einer herausfordernden Entscheidung zur nächsten hangelst.

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