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Was empfinden wir als gute Entscheidungen?
Höchstwahrscheinlich bewertest du deine Entscheidungen, wie viele andere auch, anhand des Ergebnisses. Sprich, zufriedene Gesichter, ein Gewinn oder auch ein reibungsloser Ablauf bedeuten eine gute Entscheidung. Im Umkehrschluss weisen Probleme bei der Umsetzung, finanzielle Verluste und andere Schwierigkeiten auf eine schlechte Entscheidung hin.
Das tun wir, weil das Ergebnis, das offensichtliche und sichtbare Resultat aus unserer Entscheidung ist. Soweit, so gut.
Ob eine Entscheidung wirklich gut oder schlecht ist, kann aber eigentlich nur jenem Zeitpunkt bewertet werden, wenn die Entscheidung getroffen wird. Anschließende Entwicklungen spielen dabei also überhaupt keine Rolle – ganz egal, ob das 3 Stunden, 3 Tage oder 3 Jahre nach der Entscheidung ist.
Was sind dann gute Entscheidungen?
Objektiv und rational gesehen gibt es 4 klare Kriterien, was gute Entscheidungen ausmachen. Und die zuvor genannten Aspekte sind tatsächlich keine davon.
- Zukunftsorientierung:
Die Zukunftsorientierung meint, dass Entscheidungen immer nach vorne betrachtet getroffen werden sollen. Sprich, es sollte eigentlich keine Rolle spielen wie viel Geld oder Zeit bereits in ein Projekt geflossen sind – denn das ist Vergangenheit. Versuche lediglich zukünftige Faktoren zu berücksichtigen. Wie viel Geld oder Zeit muss ich noch investieren, um das gewünscht Ergebnis zu erhalten? Ist es mir das wert? Oder nutze ich meine Zeit lieber anders und sinnvoller? - Transitivität:
Haben wir unterschiedliche Wahlmöglichkeiten und bewerten sie danach wie sehr sie uns zusagen, fordert die Transitivität, dass alle Bewertungen in sich schlüssig und richtig sein müssen. Sprich, wenn mir Option A lieber ist als Option B, und mir Option B lieber ist als Option C, dann muss mir auch Option A lieber sein als Option C. Eine Regel die eigentlich ziemlich simpel ist und dennoch wird sie in der Praxis oft verletzt und endet darin, dass sich Entscheider:innen bei ihrer Auswahl im Kreis drehen. - Invarianz:
Das bedeutet eigentlich nichts anderes, als das eine Entscheidung immer gleich ausfallen soll, unabhängig davon wie die Auswahlmöglichkeiten beschrieben werden. Ein Kriterium das zeigt, dass wir mit der Art und Weise wie wir Entscheidungsmöglichkeiten beschreiben, einen massiven Einfluss auf das Ergebnis haben können. - Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen:
Schwankst du zwischen deinen letzten 2 Auswahlmöglichkeiten, beginne nicht wieder andere oder bereits abgeschriebene Optionen ins Spiel zu bringen.
Bitte beachte jedoch, dass diese 4 Anforderungen aus der präskriptiven Entscheidungstheorie entspringen und somit einem streng mathematischen Prinzip und einem logischen Kontext folgen. Wir Menschen und unsere Umwelt sind aber nicht immer rein rational und logisch. Wir befinden uns oftmals in komplexen Situationen und emotionalen Beziehungen. Daher ist es nicht immer möglich, Entscheidungen rein nach diesen Kriterien zu treffen.
Dennoch können sie dabei helfen Entscheidungen zu reflektieren und ihre Qualität zu bewerten, um für die Zukunft daraus zu lernen.
Fazit
Die meisten Menschen bewerten die Qualität ihrer Entscheidung anhand des Ergebnisses, dass sich nachträglich zeigt. Objektiv und rational gesehen, kann die Qualität einer Entscheidung allerdings nur zum Zeitpunkt der Entscheidung selbst festgestellt werden. Die konkreten Bewertungskriterien hierfür sind die Transitivität, die Invarianz, die Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen und die Zukunftsorientierung.
Da diese Kriterien einem streng mathematischen und logischen Prinzip folgen, sind sie nicht ausnahmslos auf unsere komplexe Umwelt übertragbar. Dennoch dienen sie als kompetente Grundlage, um die Qualität von Entscheidungen nachträglich zu bewerten und zu reflektieren.
Das Zitat zur Folge
Auch wenn wir auf der Suche nach der richtigen oder nach guten Entscheidungen sind, ist es manchmal besser falsche Entscheidungen zu erkennen.