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Entscheidungen leicht gemacht: 4 Tipps für schnelle Entscheidungen und weniger Grübelei
Schnelle Entscheidungen zu treffen, kann für viele von uns eine Herausforderung sein—sei es im beruflichen Kontext oder im Alltag. Die Fähigkeit, zügig und dennoch bedacht zu entscheiden, wird oft unterschätzt, dabei ist sie in unserer schnelllebigen Welt von unschätzbarem Wert. Doch warum fällt es uns oft so schwer, schnell Entscheidungen zu treffen, und wie können wir diese Fähigkeit verbessern?
Lass uns anhand eines alltäglichen Beispiels erkunden, welche Faktoren uns hemmen und welche Strategien dir helfen können, entschlossener zu handeln.
Ein alltägliches Dilemma
Auf das Thema des heutigen Artikels bin ich gekommen, als ich neulich einen Freund im Cafè getroffen habe. Denn was er mir beim Ankommen erzählte, zeigt gut, wie selbst banale Entscheidungen unerwartet zur Herausforderung werden können. Er ging Lebensmittel einkaufen und diesmal in einem ihm unbekannten Geschäft. Man muss dazu sagen, dass er eh schon kein großer Fan von Supermärkten ist. Schon anfangs war er gestresst, und die ungewohnte Umgebung verschärfte das Problem. Dort angekommen, stellte er fest, dass seine gewohnten Produkte nicht verfügbar waren. Also begann er, sich durch das Regal zu kämpfen, Preise und Inhaltsstoffe zu vergleichen und immer wieder zu überlegen, was die beste Wahl wäre. Eine Stunde später verließ er den Laden mit nur fünf Artikeln, völlig erschöpft und frustriert.
Dieses Beispiel zeigt, wie selbst einfache Entscheidungen zu Stress führen können, wenn wir zu viele Optionen und Kriterien berücksichtigen. Dabei wünschen sich viele von uns, sei es im privaten oder beruflichen Kontext, sich schnell und einfach entscheiden zu können. Zeit ist oft ein knappes Gut, und genau deshalb möchte ich heute darüber sprechen, warum es uns manchmal so schwer fällt, zügige Entscheidungen zu treffen, und wie wir sowohl bei banalen als auch bei wichtigen Themen schneller zu einem Entschluss kommen können.
Beginnen wir mit der Frage, warum es uns überhaupt so schwer fällt, schnelle Entscheidungen zu treffen.
Warum uns schnelle Entscheidungen schwerfallen
Die Schwierigkeit, schnell zu entscheiden, hängt oft mit der Komplexität der Entscheidung selbst zusammen. Wenn wir viele Optionen zur Auswahl haben, tendieren wir dazu, diese detailliert zu vergleichen—sei es bei der Wahl eines Produkts im Supermarkt oder bei einer wichtigen beruflichen Entscheidung. Diese Vielzahl an Optionen führt zu einer Angst, die falsche Wahl zu treffen, was uns wiederum lähmt. Die weit verbreitete Auffassung, dass unter vielen Optionen nur eine wirklich die beste Wahl ist, kann das Gefühl noch verstärken und den Entscheidungsprozess unnötig kompliziert machen.
Zusätzlich spielt unser Persönlichkeitstyp eine Rolle: Bist du ein „Maximizer“, der immer die bestmögliche Entscheidung treffen will? Oder ein „Satisficer“, der zufrieden ist, wenn eine Entscheidung einfach gut genug ist? Maximizer neigen dazu, mehr Zeit zu investieren, was das schnelle Entscheiden erschwert.
Externe Einflüsse und Abhängigkeiten können das Entscheidungsverfahren ebenfalls verlangsamen. Oft müssen wir uns abstimmen oder auf andere warten, bevor wir uns festlegen können.
Nachdem wir nun beleuchtet haben, welche Faktoren uns bei schnellen Entscheidungen hemmen können, stellt sich die Frage: Wie können wir diese Hürden überwinden? Im nächsten Abschnitt möchte ich dir genau dafür ein paar simple, aber kraftvolle Tipps an die Hand geben.
4 Tipps für schnelle Entscheidungen
Schnelle Entscheidungen zu treffen, kann manchmal herausfordernd sein, besonders wenn du zwischen verschiedenen Optionen abwägen musst. Doch es gibt einfache Methoden, die dir dabei helfen können, die Wichtigkeit einer Entscheidung besser einzuschätzen und Entscheidungsprozesse zu beschleunigen.
1. Der Glückstest: Stell dir vor, wie sich deine Entscheidung in einer Woche auf dein Glück
auswirken wird. Wird es einen nennenswerten Unterschied in deinem Wohlbefinden machen? Wenn die Antwort „nein“ lautet und die Auswirkung minimal ist, gibt es keinen Grund, viel Zeit mit der Entscheidung zu verbringen. Triff sie schnell und wende dich wichtigeren Aufgaben zu. Kleine Entscheidungen, die keinen langfristigen Einfluss haben, verdienen nicht unnötig viel Aufmerksamkeit.
2. Der Test der einzigen Option: Frage dich bei jeder verfügbaren Option, ob du damit zufrieden wärst, wenn es die einzige Wahl wäre. Wenn du mit allen Optionen gut leben könntest, dann spielt es keine große Rolle, welche du wählst. In solchen Fällen kannst du dich schnell entscheiden, da jede Wahl eine gute Lösung ist. Dieser Ansatz hilft dir, zügig und ohne unnötige Grübeleien voranzukommen.
3. Der Zwei-Wege-Türen-Test: Dieser Tipp geht auf Jeff Bezos, den Gründer von Amazon, zurück. Bezos unterscheidet zwischen Entscheidungen, die wie Ein-Weg-Türen funktionieren—also solche, bei denen es kein Zurück gibt—und Entscheidungen, die wie Zwei-Wege-Türen sind, durch die man in beide Richtungen gehen kann. Die meisten Entscheidungen, so Bezos, sind revidierbar. Wenn du erkennst, dass eine Entscheidung leicht rückgängig gemacht oder angepasst werden kann, kannst du sie ohne Zögern treffen. Die Möglichkeit, später nachzubessern, nimmt den Druck aus der Entscheidungssituation.
4. Die 70%-Regel für weitreichende Entscheidungen
Für Entscheidungen, die weitreichende Konsequenzen haben, empfiehlt Jeff Bezos eine weitere Methode: die 70%-Regel. Die Idee dahinter ist, dass du nicht alle verfügbaren Informationen brauchst, um eine gute Entscheidung zu treffen. Stattdessen reicht es, etwa 70% der relevanten Daten zu sammeln. Sobald du diesen Punkt erreicht hast, solltest du handeln. Es ist nicht notwendig, jede Kleinigkeit zu analysieren—ein solides Verständnis reicht aus, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Diese Regel spart dir wertvolle Zeit und verhindert, dass du dich in endlosen Analysen verlierst.
Mit diesen vier Methoden wirst du in der Lage sein, Entscheidungen schneller und mit mehr Zuversicht zu treffen. Du lernst, welche Entscheidungen es wert sind, mehr Zeit zu investieren, und wann es besser ist, einfach zu handeln und voranzukommen.
Fazit: Entscheide schneller, lebe besser
Zum Abschluss möchte ich ein Zitat des griechischen Dichters Sophokles teilen: „Wer schnell entschlossen ist, der strauchelt leicht.“ Auf den ersten Blick mag das im Widerspruch zu den Tipps stehen, die wir besprochen haben. Doch es unterstreicht eine wesentliche Erkenntnis: Die wahre Kunst besteht darin, zu wissen, wann es klug ist, schnell zu entscheiden und wann es sich lohnt, innezuhalten und die Dinge gründlicher zu durchdenken.
Schnelle Entscheidungen können dir wertvolle Zeit und Energie sparen—vor allem, wenn du sie bewusst und mit den richtigen Methoden triffst. Es geht nicht darum, unüberlegt zu handeln, sondern darum, den Moment zu erkennen, in dem eine zügige Entscheidung angebracht ist. Die vorgestellten Tests bieten dir hilfreiche Werkzeuge, um diesen Balanceakt zu meistern und deine Entscheidungsprozesse zu optimieren. Für weitreichende Entscheidungen bietet dir die 70%-Regel eine nützliche Orientierung. Sie erinnert daran, dass es oft nicht notwendig ist, alle Details zu kennen, um voranzukommen—manchmal reicht es, genug Informationen zu haben, um sicher den nächsten Schritt zu machen.
Indem du diese Techniken anwendest, wirst du nicht nur effizienter entscheiden, sondern auch mehr Zeit für die Dinge gewinnen, die wirklich zählen.